NEUMARKT. Der heftig kritisierte „Jura-Zoo“ in Neumarkt bleibt nach Angaben der „Aktionsgruppe Tierrechte“ dauerhaft geschlossen.
Die Tierschützer berufen sich dabei auf Angaben aus dem Neumarkter Landratsamt. Die Homepage des Zoos ist bereits vom Netz genommen.
Über zwei Jahre nach der Kritik der Aktionsgruppe am „wohl schlimmsten Zoo der Oberpfalz“ sei die Anlage Geschichte. Zahlreiche Tiere seien in der Zwischenzeit an Auffangstationen und Parks vermittelt worden.
Die Initiative begrüßt, dass der Neumarkter Zoo für immer geschlossen bleibt, bleibt aber gleichzeitig dabei, dass „die Behörden in den vergangenen Jahren massive Fehler auf Kosten der Tiere gemacht“ hätten. Dazu zählten „mangelnde Kontrollen, unzureichende Konsequenzen und Untätigkeit“.
So habe es für den Zoobetreiber - bis auf die Schließung - keine Konsequenzen gegeben. Über Jahre seien Gibbons in einem winzigen illegalen Gehege gehalten worden, hätten „verhaltensgestörte Affen auf nacktem Beton sitzen“ und andere Tiere „ein Leben in den eigenen Fäkalien“ führen müssen.
Heute sei das gesamte Gelände mit Schrott-Müll übersät. Die beiden Gibbonaffen haben ein neues, an das aktuelle Gesetz angepasste Gehege erhalten. Zudem werden Schildkröten, Aras, Minischweine, Schafe, Ponys, Fische, Kaninchen und Meerschweinen auf dem Privatgelände gehalten. Die Aktionsgruppe Tierrechte Bayern fordert die Behörden auf, deren artgerechte Haltung fortlaufend zu kontrollieren. Insbesondere die Gibbons benötigten aufwendige Betreuung, wie etwa dreimal täglich wechselnde Fütterungen.
Einige Affen seien in eine Auffangstation nach Wales gekommen. Ein Storch und ein Waschbär wurden weitervermittelt. Über den Verbleib etwa der Fasane, Eulen, Heiliger Ibise, Zwegflamingos und Sittichen herrsche aber Unklarheit, hieß es von den Tierschützern. Auf eine weitere Anfrage, wohin die Tiere vermittelt worden sind , habe sich das Landratsamt gegenüber der Aktionsgruppe nicht geäußert.