NEUMARKT. Nachdem die Neumarkter Firma Burgis im März ein Benefiz-„Knödel-Drive-in“ veranstaltet hatte gibt es jetzt einen Werksverkauf.
Da der Handel die Annahme der Qualitätslebensmittel verweigert, würden sie normalerweise vernichtet werden.
Deshalb hat sich das Neumarkter Unternehmen dazu entschlossen, ab Dienstag Knödel und Teigwaren im neuen Werksverkauf auf dem Firmengelände im Kartoffelweg in Neumarkt zu starten. Dabei gibt es das wechselnde Burgis-Produktportfolio zu einem vergünstigten Preis. Es handelt sich um 1a-Ware mit dem Siegel „Geprüfte Qualität Bayern“, die wegen eines zu kurzen Mindesthaltbarkeitsdatums nicht mehr im regulären Einzelhandel angeboten wird.
Ende März hatte das Unternehmen einen „Knödel-Drive-in“ veranstaltet, bei dem 60 Tonnen Knödelteig und fertig geformte Knödel gegen eine Spende abgegeben wurden, die von der wegen Corona geschlossenen Gastronomie nicht abgenommen werden konnte (wir berichteten). Den Erlös in Höhe von 25.000 Euro erhielt die Neumarkter Diakonie.
Alle Hersteller von Frischprodukten für Supermärkte und Discounter haben das Dilemma, dass die Handelsketten keine fixen Abnahmemengen nennen, hieß es von Burgis. Um hohe Verzugsstrafen von Lieferungen zu unterbinden, wird meist überproduziert. Zudem wird Ware, die mit einer kürzeren garantierten Restlaufzeit angeliefert wird, vom Handel zurückgeschickt.
Auch, wenn es sich nur um einen Tag handelt und die Lebensmittel noch drei Wochen haltbar sind, werden sie in der Regel vernichtet. Jetzt wollen sich die Burgis-Geschäftsführer Christina Dietmayr und Timo Burger mit dem neuen Werksverkauf gegen die Vernichtung genießbarer Lebensmittel einsetzen.
Mit der Rettung von Lebensmitteln wolle man Engagement zeigen und hofft, damit auch ein Vorbild für andere Unternehmen zu sein, sagte Burger.
Übrigens werden die Kartoffeln für Burgis Kloßteig und Knödel in der Region im Umkreis von 70 Kilometern geerntet. Der Werksverkauf beginnt am Dienstag und wird von Montags bis Freitag jeweils von 8 bis 17 Uhr fortgesetzt. Die Bezahlung erfolgt kontaktlos und die Kunden sollen Mund-Nasen-Schutz tragen.