In den bevorstehenden Sommerwochen wird ein Anstrum auf die Baggerseen erwartet
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NEUMARKT. Wasserratten in Neumarkt haben es schwer: den ganzen Winter stand kein Hallenbad zur Verfügung und das Freibad ist noch geschlossen.
Die DLRG erwartet in den kommenden sommerlich warmen Tagen einen Ansturm auf die Baggerseen der Umgebung. Doch daraus kann sich, auch in Verbindung mit der Infektionsgefahr, eine ganze Reihe gefährlicher Situationen ergeben, hieß es.
Die DLRG appellierte daher an die Bürger zu besonderer Umsicht.
„Die Anziehungskraft der Seen, Weiher, Teiche, Flüsse und Bäche wird in diesem Jahr noch steigen, weil viele den Sommer im Inland verbringen werden, hieß es Aber Gewässer bergen auch Gefahren.“
Anders als im Schwimmbad kann am Baggersee nicht an jeder Stelle eine Aufsichtsperson stehen.
Außerdem gibt es seit einiger Zeit keine Schwimmkurse mehr - Kinder um die sechs bis zehn Jahre seien deshalb in diesem Jahr eine besondere Risikogruppe.
Jedes Jahr ertrinken in Bayern um die 90 Menschen, hieß es von den Lebensrettern. Man befürchtet, daß es in diesem Jahr mehr werden und es auch Kinder treffen wird.
Darauf sollte man jetzt besonders achten, wenn man Baden geht:
Abstand halten: Die allgemeinen Hygienevorschriften gelten aus gutem Grund auch an Freigewässern. Der Mindestabstand von 1,5 oder besser 2 Metern zu anderen Personen muss auch hier eingehalten werden, auch wenn es schwerfällt. Zum Baden gehen sollte man nur, wenn man ernsthaft bereit ist, sich auf der Liegewiese und im Wasser konsequent an das Abstandgebot zu halten.
Verbote respektieren: Baden in einem Freigewässer kommt nur dort infrage, wo das nicht ausdrücklich verboten ist. Entsprechende Hinweisschilder müssen unbedingt beachtet werden.
Gefahren respektieren: Freigewässer haben - ganz im Gegensatz zu Freibädern - oftmals verborgene Gefahrenstellen. Manche Baggerseen haben Steilufer, das heißt nach einem Stück mit flachem Ufer fällt der Seegrund plötzlich steil ab. Wer nicht sicher schwimmen kann, ist dort in Lebensgefahr. Wer mit mehreren Personen baden geht – immer mit dem gebotenen Abstand – sollte hinterfragen, ob wirklich alle in der Gruppe sicher schwimmen können. Ein Kopfsprung in einen unbekannten, zu flachen See kann mit einer Querschnittslähmung enden. Flüsse sind schnell, reißend und kalt. Es besteht die Gefahr, dass man im Fluss den Halt verliert und abgetrieben wird. Zudem lähmt die Kälte die Muskelkraft.
Risiken vermeiden: Während der Corona-Lage gilt - noch mehr als sonst - die Regel, nicht weiter hinaus zu schwimmen, als man sich zutrauen kann. Denn braucht man Hilfe, so gefährdet man die Retter ganz erheblich, wenn man tatsächlich mit COVID19 infiziert ist. Eltern müssen ihre Kinder immer im Blick haben. Sie haben die Aufsichtspflicht.
Niemanden gefährden, nichts provozieren: Alles, was einen unnötigen Rettungseinsatz provozieren könnte, muss vermieden werden. Dazu gehört typischerweise in einen Fluss zu springen, andere in Gefahr zu bringen, den Eindruck einer Gefahrensituation zu erwecken - beispielsweise durch riskante Manöver mit einem Wassersportgerät - oder auch zum Spaß um Hilfe zu rufen. Denn nicht nur helfende Badegäste wären dem Infektionsrisiko ausgesetzt, sondern auch die Wasserretter und die Besatzungen der Rettungswagen.
Richtiges Verhalten bei einem Notfall Für den Fall, dass eine Wiederbelebung erforderlich ist, gilt während der Pandemie abweichend vom Erste-Hilfe-Kurs: Nur Herz-Druck-Massage durchführen, keine Mund-zu-Mund- oder Mund-zu-Nase-Beatmung. Die Beatmung führt erst der Rettungsdienst durch, der dafür Geräte verwendet.