NEUMARKT. Corona führte auch im nicht gerade als Touristik-Region bekannten Landkreis Neumarkt zu einem Absturz bei den Gästezahlen.
Im April gingen die Übernachtungszahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 89,2 Prozent zurück, die Zahl der Besucher sogar um 92,6 Prozent. Das geht aus den neuesten Zahlen des Landesamtes für Statistik hervor.
In den ersten vier Monaten des Jahres - die nur teilweise von der Pandemie betroffen waren - sanken die Zahlen der Gästeankünfte um 42,8 Prozent und der Übernachtungen um 40,3 Prozent.
Bereits die März-Ergebnisse zeigten, dass der Aufwärtstrend des Tourismus in
Bayern auf Grund der CoViD-19-Pandemie vorerst gestoppt ist, hieß es von den Statistikern. Das volle
Ausmaß der Krise belegen nun die Gäste- und Übernachtungszahlen für den
Monat April. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik nach vorläufigen Ergebnissen
der Monatserhebung im Tourismus mitteilt, meldeten die lediglich
rund 6400 geöffneten Beherbergungsbetriebe Bayerns - im Landkreis Neumarkt waren 55 geöffnet - für April 2020 nur
noch einen Bruchteil der üblichen Ankunfts- und Übernachtungszahlen.
Erfasst
wurden rund 173 000 ankommende Gäste und damit 94,5 Prozent weniger
als im Vorjahresmonat, sowie rund 800.000 Übernachtungen, das entspricht
einem Rückgang von 89,8 Prozent gegenüber April 2019.
Alle Regierungsbezirke waren von den Einschränkungen durch die „Coronakrise“
und den damit verbundenen massiven Rückgängen gleichermaßen betroffen. Die
höchsten Einbußen gegenüber dem Vorjahresmonat bei den ankommenden Gästen
mussten jedoch Schwaben (Gästeankünfte: 96,3 Prozent, Übernachtungen:
-93,8 Prozent), Niederbayern (Gästeankünfte: -94,7 Prozent; Übernachtungen:
-91,2 Prozent) und Oberbayern (Gästeankünfte: -94,7 Prozent, Übernachtungen:
-89,7 Prozent) hinnehmen.
Auch in der Landeshauptstadt München war der Unterschied
zum April vergangenen Jahres enorm. So kamen 95,8 Prozent weniger Gäste
für 91,4 Prozent weniger Übernachtungen.
Auch bei Betrachtung der ersten vier Monate
des Jahres 2020 und deren Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum waren alle
Regierungsbezirke bei bayernweit durchschnittlich 42,2 Prozent weniger Gästeankünften
und 37,3 Prozent geringeren Übernachtungszahlen schwer getroffen.
Ein sehr ähnliches Bild zeigt auch die Analyse der Betriebsarten. Hier verzeichneten
im April die sonst so gefragten Campingplätze die höchsten Einbußen, sowohl bei
den Gästeankünften (-99,8 Prozent), wie auch bei den Übernachtungen (-99,4 Prozent).
Aber auch alle anderen Betriebsarten bewegten sich mit einem Rückgang bei
den Gästeankünften zwischen 82,2 Prozent (Vorsorge- und Reha-Kliniken) und
99,3 Prozent (Jugendherbergen und Hütten) weit außerhalb der normalen Spanne
der Veränderungsraten.
Nachdem wegen der CoViD-19-Pandemie ab Mitte März Übernachtungsangebote nur noch für notwendige, nicht touristische Zwecke erlaubt waren und zudem weiterhin die Einreise nach Deutschland stark eingeschränkt war, hatten im April fast die Hälfte (46,5 Prozent) der insgesamt 12 034 Beherbergungsbetriebe ihre Türen geschlossen. Die Beschränkung auf die geschäftliche Unterbringung wurde erst ab dem 30.Mai in Bayern wieder aufgehoben, so dass auch für Mai noch mit keiner wesentlichen Besserung der Ergebnisse zu rechnen ist.
Das aktuell bis zum 31.August geltende Verbot von Großveranstaltungen wird ebenso wie die Absage des Oktoberfestes darüber hinaus Einfluss auf Bayerns Tourismus nehmen.