Nur knapp zwei Minuten...

NEUMARKT. Im Raum Neumarkt ist die Chance sehr gering, daß das Licht ausgeht: das Stromnetz der Neumarkter Stadtwerke ist sehr ausfallsicher.

Im vergangenen Jahr lag die „durchschnittliche ungeplante Unterbrechungsdauer“ je Kunde bei lediglich 1,9 Minuten. Damit befindet sich der Wert deutlich unter dem bundesdeutschen Mittel von rund 15 Minuten.

Und dafür gibt es auch Gründe, sagte Geschäftsbereichsleiter Franz Hunner. Schon immer habe man besonders großen Wert auf die Wartung, Sanierung und Ertüchtigung des Verteilnetzes gelegt. Jährlich investiere man dafür einen Betrag von rund zwei Millionen Euro.

Die hohe Netzstabilität fußt auf verschiedenen Säulen. Ganz wesentlich trägt die Tatsache dazu bei, dass es sich beim Verteilnetz um ein sogenanntes „vermaschtes Netz“ handelt. Bei dieser Bauform werden alle Abnehmer über Ringleitungen versorgt. Der Vorteil: Im Falle eines Leitungsschadens ist bis zur Behebung in der Regel nur ein Verbraucher vom Ausfall betroffen. Die unmittelbaren Anlieger können über die Ringleitung von der anderen Richtung aus weiter versorgt werden. Dagegen sind bei Netzen mit Stichleitungen alle Verbraucher, die hinter der Schadenstelle liegen, zunächst ohne Strom.


Auch die Art und Weise, wie die Leitungen von den Stromverteilerkästen zu den einzelnen Abnehmern angeschlossen sind, ist wichtig, um niedrige Ausfallzeiten zu erhalten. Die Neumarkter Stadtwerke setzen daher auf die Schrankbauweise. Dabei sind die Versorgungsleitungen nicht fest an das Verteilnetz angeschlossen. Ähnlich wie bei einer Mehrfachsteckdosenleiste, die man im Haushalt verwendet, sind die einzelnen Leitungen in den Stromverteilerkästen einzeln gesteckt und können bei Bedarf zügig vom Netz genommen werden. Damit ist eine schnellere Schadensbehebung möglich und gleichzeitig sinkt das Risiko, dass ein Schaden kaskadiert, also auf andere Verbraucher überspringen kann.

Ein großer Vorteil ist zudem, dass es im gesamten Mittel- und Niederspannungsverteilnetz keine Freileitungen mehr gibt. Alle Stromleitungen verlaufen unterirdisch, was sie deutlich weniger anfällig für Schäden durch Wind, Windbruch, Schnee, Eis oder andere äußere Einwirkungen macht.

Und nicht zuletzt ist das gesamte Stromverteilnetz vollständig digital dokumentiert. Die andernorts noch verwendeten Handskizzen gibt es nicht mehr. Dies erleichtert zum einen die Planung von Tiefbauprojekten. Zum anderen sorgt die genaue Dokumentation dafür, dass im Zuge der Bautätigkeiten die Verläufe genau bekannt sind und mögliche Beschädigungen weitgehend vermieden werden können.
13.08.20
Neumarkt: Nur knapp zwei Minuten...
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