„Kein Automatismus“


Leere Kaufhäuser und geschlossene Geschäfte - der Alptraum für Neumarkter Geschäftsleute und Bürger
Foto: Archiv
NEUMARKT. Im Landkreis geht die Anst vor einem neuen „Lockdown“ um, seit die „Inzidenz-Zahl“ vor einigen Tagen knapp am „Frühwarnwert“ vorbeischrammte.

Doch einen „Automatismus“ wird es nicht geben, sagte Landratsamts-Pressesprecher Michael Gottschalk gegenüber neumarktonline. Am Freitag sank der Wert auf 25,5. Noch am Mittwoch lag er bei über 32 - ganz nahe am Frühwarnwert 35.

Sollte es wirklich in den nächsten Tagen soviele Neu-Infektionen im Landkreis geben, daß der Frühwarnwert erreicht wird, will sich die Koordinierungsgruppe im Landratsamt sofort wieder zusammensetzen, um das weitere Vorgehen zu diskutieren, sagte Gottschalk. Dann seien zum Beispiel Einschränkungen der Zahlen bei Veranstaltungen im Freien oder in Gebäuden sowie eine Verschärfung der Quarantäne-Vorschriften per Allgemeinverfügung möglich.


Sollte sogar der Grenzwert 50 erreicht werden - wie in Bayern schon seit einigen Tagen in der kreisfreien Stadt Rosenheim - wären Einschränkungen möglich, die aber in jedem Fall mit der Regierung abzustimmen wären. Dann würde der Landkreis offiziell als „Risikogebiet“ gelten und auch die erneute Schließung von Geschäften und in der Gastronomie wären vorstellbar.

Im Landratsamt hofft man natürlich, daß die Zahlen wieder sinken. Und man habe durchaus Grund für Optimismus: die alarmierenden Neuinfektions-Zahlen der letzten anderhalb Wochen stammen vor allem von einer relativ gut überschaubaren Gruppe, darunter auch mehreren Großfamilien, die sich derzeit natürlich in strikter Quarantäne befinden. Es gibt offensichtlich keinen „unkontrollierbaren Hotspot“, sagte Gottschalk.

Am Freitag wurden drei neue Infektionen (vom Donnerstag-Abend) bestätigt, womit die „Inzidenz-Zahl“ auf 25,5 sank. Der Wert zeigt die "Neu-Erkrankungen in den letzten sieben Tagen pro 100.000 Einwohner" und ist entscheidend, wann in einer Region Lockerungen rückgängig gemacht werden und Beschränkungskonzepte in Kraft treten müssen. Der Grenzwert liegt bei 50, der Frühwarnwert in Bayern bei 35.

Der Landkreis Neumarkt weist am Freitag immer noch den zweithöchsten Wert im Vergleich mit den Nachbar-Landkreisen auf. Den traurigen Spitzenplatz hat inzwischen der Landkreis Kelheim mit einem Inzidenz-Wert von 31,1 übernommen. Nach den Angaben des Robert-Koch-Instituts (zum Stichtag 28.August, 0 Uhr) liegt die „Inzidenz-Zahl“ in den Landkreisen Nürnberger-Land bei 4,1, Roth 7,9, Eichstätt 16,6, Regensburg 17,6, Schwandorf 12,2 und Amberg-Sulzbach 2,9.

Die Koordinierungsgruppe im Landkreis Neumarkt beobachtete die Entwicklung der nächsten Zeit natürlich ganz genau. Ihr gehören Vertreter des Landratsamtes, des Gesundheitsamtes, des Neumarkter Klinikums, des Roten Kreuzes, des THW, der Polizei und der niedergelassenen Ärzte an.
28.08.20
Neumarkt: „Kein Automatismus“
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