Max Schmidt führte Mitglieder des Bundes Naturschutz durch einen Kiefernwald
Foto: Alfons Greiner
NEUMARKT. Kalk reduziert die Übersäuerung des Waldbodens: Max Schmidt führte den Bund Naturschutz durch einen Kiefernwald unterhalb von Buchberg.
„Alle reden vom Tierwohl, aber viel zu wenig vom Baumwohl.“ Mit diesem Satz eröffnete Max Schmidt aus Reichertshofen die Führung. Den Teilnehmern vom Bund Naturschutz zeigte er, wie der durch Klimawandel und menschliche Einflüsse geschädigte Wald wieder in einen besseren Zustand versetzt werden könne, ohne dass deshalb „exotische Neupflanzungen“ vorgenommen werden müßten.
Der gelernte Agrar-Ingenieur beschäftigt sich schon lange mit der Bodenbeschaffenheit seiner Heimat und führt zu diesem Thema auch Exkursionen für Studenten der Fachhochschule Triesdorf durch. Der Kiefernwald unterhalb des Buchberg steht auf sandigem Boden. Um diesen Boden fruchtbar zu machen und das „Baumwohl“ zu fördern, müsse aus dem unfruchtbaren Roh-Humus ein fruchtbarer Mull-Humus gemacht werden.
„Humus ist nicht gleich Humus“, sagte der Waldbesitzer. Der „Bestandsabfall“ im Wald - wie Nadeln oder Blätter - werde am Boden zwar zersetzt und bilde dort über dem Sandboden eine dunkel gefärbte Roh-Humus-Schicht. Die habe aber einen hohen Säure-Gehalt, verursacht auch durch sauren Regen, und könne kaum Wasser speichern. Wenn der Roh-Humus austrockne, vertrockneten auch die Bäume und es bestehe extreme Waldbrandgefahr.
Oft genügt schon eine einmalige Gabe von Kalk als „Starthilfe“, um das Bodenleben zu aktivieren. Erst ab einem pH-Wert von 4 könnten Bakterien und Bodentiere mit ihrer wertvollen Arbeit beginnen, den Boden gut zu durchlüften und fruchtbaren Moder- oder Mull-Humus zu produzieren. Der könne dann Feuchtigkeit und somit auch Nährstoffe speichern.