„Hotspot“ Altenheime

Die zweite Welle hat den Landkreis Neumarkt voll im Griff. Unsere Grafik zeigt die Zahl der täglichen Neuinfektionen seit März
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Wieder ein Todesfall
NEUMARKT.
Im Landkreis Neumarkt wurde am Donnerstag ein weiterer Todesfall durch eine Coronavirus-Infektion bestätigt. Eine Frau im Alter von 83 Jahren starb.
Zudem wurden 73 Neuinfektionwn bestätigt. Ein Mensche wurde gleichzeitig als genesen gemeldet.
Die Sieben-Tage-Inzidenz nach den Zahlen des Gesundheitsamtes und der Berechnung des Landratsamtes liegt bei 193,2.
Aktuell sind damit 394 mit dem Coronavirus infizierte Personen bestätigt. Davon befinden sich 26 Menschen in stationärer aber nicht intensivmedizinischer Behandlung im Klinikum. Vier Menschen liegen auf der Intensivstation, zwei davon werden laut "DIVI-Intensivregister" invasiv beatmet.Am Donnerstag war erstmals seit Dienstag wieder eines der insgesamt 22 Intensiv-Betten des Neumarkter Klinikums frei.
Die Gesamtzahl der jemals im Landkreis bestätigten Fälle - also inklusiv der 1427 genesenen, aber auch der 55 verstorbenen Menschen - stieg auf 1876.
NEUMARKT. Mehr als die Hälfte der im Landkreis an Corona verstorbenen Menschen haben sich in Altenheimen infiziert.
Auch am Donnerstag wurden wieder zahlreiche Neuinfektionen gemeldet - zudem gab es wieder einen Todesfall in einem Seniorenheim (siehe Kasten).
Im Landratsamt ist man unterdessen mit dem Aufbau eines Impfzentrums an der Neumarkter Autobahn-Auffahrt beschäftigt.
Die Corona-Situation im Landkreis ist nach wie vor ernst, hieß es aus dem Landratsamt. Vor allem mehrere „Hotspots“ in Altenheimen im Landkreis bereiten Sorgen. 31 der insgesamt 55 im Landkreis verstorbenen Menschen stammen aus Seniorenheimen - vor allem bilden sie die übergroße Mehrheit der 37 Todesopfer im Verlauf der „Zweiten Welle“ seit 15.Oktober.
Von den derzeit 394 infizierten Menschen im Landkreis Neumarkt stammen allein 90 aus Altenheimen. Im Landkreis sind Einrichtungen in Neumarkt, Deining, Parsberg-Willenhofen und Berching betroffen. Für alle vier Altenheime gilt nach wie vor strenge Quarantäne, während der keine Besucher erlaubt sind. Allerdings habe sich in einigen Heimen die Lage inzwischen wieder deutlich entspannt, hieß es aus dem Landratsamt.
Von Quarantäne-Maßnahmen sind im Landkreis auch elf Klassen in sechs Schulen - vor allem in Neumarkt und Parsberg - betroffen, sagte ein Landratsamts-Sprecher auf Anfrage von
neumarktonline.
Sobald es einen zugelassenen Impfstoff gibt, wird man im Landkreis bereit stehen: im Landratsamt arbeitet man bereits fleißig am Aufbau eines „Impfzentrums“ nahe der Neumarkter Autobahn-Auffahrt. Am Gewerbepark Loderbach auf dem Parkplatz des früheren „Schlecker“-Marktes ist man derzeit dabei, drei „Impfstraßen“ aufzubauen. Man hoffe, damit bis Ende nächster Woche fertig zu sein, sagte Landratsamts-Pressesprecher Michael Gottschalk.
Dort sollen dann in Containern bis zu 300 Menschen täglich geimpft werden können. Derzeit würden die Angebote von mehreren auswärtigen und heimischen Firmen geprüft, die die Impfungen durchführen können.
03.12.20
Neumarkt: „Hotspot“ Altenheime