Abgas-Anlage manipuliert
NEUMARKT. Parsberger Autobahn-Polizisten entdeckten an einem türkischen Sattelzug eine manipulierte Abgas-Anlage.
Damit wurde nicht nur die Umwelt mehr verschmutzt als erlaubt sondern auch der Staat um jede Menge Geld betrogen: für den Sattelzug wurde wegen der vermeintlich günstigeren Abgas-Klasse nämlich eine wesentlich geringere Mautgebühr entrichtet.
Am Donnerstag gegen 15:30 Uhr kontrollierten Beamte der Autobahnpolizeistation Parsberg auf der A 3 in Fahrtrichtung Nürnberg kurz vor der Anschlussstelle Neumarkt den türkischen Sattelzug, der auf dem Weg
von der Türkei nach Frankreich war. Geladen hatte er Textilien.
Beim genaueren Hinschauen fiel den Beamten auf, dass die Tankanzeige für die abgasreinigende AdBlue-Lösung auf „Null“ stand. Da diese Flüssigkeit
jedoch für den fehlerfreien Betrieb des Lastwagens erforderlich ist, forschten die Kontrolleure weiter nach und stellten fest, dass auch die Sicherung für die Abgasanlage abgezogen war.
Diese Feststellungen wurden dann auch beim
Auslesen der Motorelektronik bestätigt, da kein Signal der AdBlue-Anlage vorhanden war. Ob diese Manipulationen an der Abgasanlage vorgenommen wurden, um die AdBlue-Lösung einzusparen oder um eine defekte Abgasanlage
nicht reparieren zu müssen, wird zur Stunde in einer Fachwerkstatt überprüft.
In jedem Fall wurde durch die Fahrt auf der deutschen Autobahn mit der nicht funktionierenden Abgasanlage Maut hinterzogen, da die nur für die günstigere
Klasse entrichtet wurde. Dies hinterzogene Maut wird nun durch das Bundesamt für Güterverkehr nachgefordert, und zwar für alle Fahrten, die mit der Manipulation im Inland durchgeführt wurden.
Außerdem erwarten den Fahrer und
Halter des Lastzugs jeweils eine empfindliche Geldbuße, die noch vor Ort entrichtet werden müssen.
Sollte ein Defekt an der Abgasanlage vorliegen, muss die natürlich auch noch vor der Weiterfahrt repariert werden.
11.12.20
Neumarkt: Abgas-Anlage manipuliert