Unter der Hotspot-Grenze


Tiefrotes Bayern auch am Mittwoch in der Grafik des Robert Koch-Instituts - mit einem gelben Lichtblick beim Stadtgebiet Amberg
Grafik: RKI
NEUMARKT. Nach den aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts würde den Neumarktern keine drastische Beschränkung ihrer Bewegungsfreiheit drohen.

Am Dreikönigstag lag die Sieben-Tage-Inzidenz deutlich unter 200.

Gleichzeitig wurde bekannt, daß im Landkreis im ersten Vierteljahr wohl nur Personen der „Gruppe 1“ geimpft werden - also hauptsächlich Menschen über 80 Jahren.

Das sagte der ehemalige Chefarzt am Neumarkter Klinikum und ärztliche Koordinator für das Landratsamt, Dr. Josef Wopperer, als Referent bei einer Video-Konferenz des CSU-Stadtverbandes. Es sei damit zu rechnen, dass das erste Vierteljahr 2021 ausschließlich für Impfungen der „Personen-Gruppe 1“ vorgesehen bleibt, um die größte Effektivität zu erhalten, sagte Wopperer bei der digitalen Info-Veranstaltung vor knapp 60 zugeschalteten Teilnehmern.

Die neuen Verschärfungen im Kampf gegen Corona sehen eine massive Einschränkung der Bewegungsfreiheit für „Hotspots“ mit einer Inzidenz von über 200 vor - nämlich einen Bewegungs-Radius von 15 Kilometern um den Wohnort. Auf den Landkreis Neumarkt würde die Beschränkung derzeit wohl nicht Anwendung finden.: die Inzidenz-Zahl im Landkreis sank in den ersten sechs Tagen des neuen Jahres von 213 auf 167,2 am Mittwoch.

Aktualisierung:
Am Donnerstag (Stand 0 Uhr) sank die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Neumarkt laut RKI weiter auf 136.
Dabei liegt der Landkreis Neumarkt beim Inzidenz-Wert noch immer höher als fast alle Nachbarlandkreise - lediglich der Landkreis Roth weist mit 206 noch schlechtere Werte auf. Einen „gelben Lichtblick“ auf der (wenigstens auf der RKI-Grafik) „tiefroten“ Bayern-Karte bildet die Stadt Amberg mit einer Inzidenz von unter 50.


Im Landkreis wurden bisher rund 1100 Menschen in Altenheimen und im Neumarker Klinikum gegen Corona geimpft. Eine neue Lieferung von etwa 1200 Impf-Dosen wird am Freitag erwartet (wir berichteten).

Die Neumarkter CSU hatte zu dem Thema eine interne Video-Konferenz veranstaltet, weil „die Unsicherheit in der Bevölkerung und der Wunsch nach genaueren Informationen zu diesem Thema nach wie vor sehr hoch“ sei, wie Stadtverbandsvorsitzender Marco Gmelch sagte. Unter dem Titel: „Corona-Impfstoff – Wie Deutschland sich heilt“ referierte dabei Dr. Josef Wopperer, ehemaliger Chefarzt am Klinikum und ärztlicher Koordinator für das Landratsamt, über die weitere Vorgehensweise des Landkreises bei den Corona-Impfungen.

„Der Arbeitsdruck auf die Verwaltung im Landratsamt ist auch über die Weihnachts-Feiertage sehr hoch gewesen“, sagte dabei Wopperer. Auch deshalb sei das Impfzentrum Loderbach seit einiger Zeit startklar. Allerdings würden in den kommenden Wochen die etwa 1700 Bewohner der Alten- und Pflegeheime des Landkreises die höchste Priorität bei den Impfungen genießen. Schließlich sei dort die Ansteckungs-Gefahr durch die begrenzten Platzverhältnisse sehr hoch.

Danach stellte sich der Mediziner gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Rolf Pilgrim den Fragen der Teilnehmer. Im Zentrum des Interesses standen dabei die europa- und bayernweite Organisation der Impfungen, die Verfügbarkeit verschiedener Impfstoff-Fabrikate sowie die zu erwartenden Konsequenzen für geimpfte Personen. Ob ein Geimpfter das Virus trotzdem noch weitergeben kann, sei medizinisch noch nicht abschließend erforscht, sagte Wopperer. Daher werde es auch nach einer Impfung unbedingt notwendig bleiben, die geltenden Abstands- und Hygiene-Regeln einzuhalten. Die Erweiterung des Lockdowns bis Ende Januar sei aus „rein medizinischer Sicht zum Schutz des Gesundheitssystem positiv zu bewerten“.
06.01.21
Neumarkt: Unter der Hotspot-Grenze
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