Falsche Bank-Mitarbeiter
Die Polizei warnt: Vorsicht beim Onlinebanking
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NEUMARKT. Die Kripo warnt vor einer Betrugsmasche, bei der Bankkunden in der Region zur Übermittlung einer TAN bewegt werden sollen.
Erst vor einer Woche wurde in Neumarkt eine 46jährige Frau mit dem Trick um mehrere zehntausend Euro gebracht (
wir berichteten).
Seit Anfang Dezember seien vermehrt solche betrügerische Anrufe festzustellen, hieß es. Dabei geben sich die Anrufer als Mitarbeiter von Banken aus - mit dem Ziel eine TAN zu erlangen, um Überweisungen zu veranlassen.
Das tückische an diesen Anrufen sei, dass dem Angerufenen die korrekte Telefonnummer seiner Bank oder seines Bankberaters angezeigt wird. Dies ist möglich durch das sogenannte Call-ID-Spoofing. Hier wird die tatsächliche Rufnummer des Anrufers verschleiert und eine andere Nummer am Display angezeigt, eben beispielsweise die des Geldinstituts.
Diese Betrugsform geht damit einher, dass die Betrüger mittels einer Schadsoftware Zugang zum Onlinebanking der Opfer erlangen. Deshalb liegen ihnen korrekte Informationen zum Kontostand oder dem zuständigen Sachbearbeiter vor und sie können leicht vortäuschen, tatsächlich ein Mitarbeiter der Bank zu sein.
Da die Opfer eine sogenannten Zwei-Faktor-Authentifizierung mit dem Smartphone nutzen, können die Täter jedoch nicht selbstständig eine Überweisung auslösen.
In dem Telefonat werden den Opfern deshalb verschiedene Begründungen genannt, warum es notwendig sei, dass der Angerufene eine TAN übermittelt.
Die Täter lösen während dieses Telefonats über das Onlinebanking den Versand einer TAN aus, die der Geschädigte per SMS erhält. Auch dadurch wird der Eindruck verstärkt, dass der Angerufene tatsächlich Kontakt mit seiner Bank hat.
Bei einer ähnlichen Variante wird während eines Telefonats durch den vermeintlichen Bankmitarbeiter eine E-Mail übermittelt, in die dann eine TAN eingegeben werden soll.
Bei diesen Betrugsformen entstehen hohe Schadenssummen. Die abgebuchten Beträge im mittleren fünfstelligen Bereich - wie bei der Frau in Neumarkt - sind unwiederbringlich verloren, sagte ein Kripo-Sprecher.
Die Polizei rät dringend:
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, auch nicht durch die Drohung mit einem finanziellen Nachteil
- Geben Sie niemals – weder telefonisch noch per E-Mail - ihre Zugangsdaten zum Onlinebanking oder eine TAN-Nummer weiter
- Geben Sie keine Informationen zu Ihren wirtschaftlichen Verhältnissen oder ihren persönlichen Daten heraus
- Rufen Sie nie über die am Telefon angezeigte Nummer zurück, sondern nur über Nummern, die Sie sich selbst herausgesucht haben
- Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit. Im Zweifel wenden Sie sich an den Polizeinotruf 110 oder rufen Sie bei ihrem Geldinstitut an
- Jeder kann Opfer eines Betruges werden – schützen Sie Ihr Vermögen
- Finden Sie eine Vertrauensperson, mit der Sie jederzeit über Geld sprechen können
- Reden Sie vor Geldtransaktionen mit Ihrer Vertrauensperson.
- Machen Sie bitte Ihre Angehörigen und Bekannte auf diese Kriminalitätsform aufmerksam
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17.01.21
Neumarkt: Falsche Bank-Mitarbeiter