Taucher (57) starb in Höhle


In einer Höhle bei Dietfurt starb ein 57jähriger Mann. Unser Symbolfoto stammt nicht vom Einsatz am Samstagabend
Foto: Pixabay

Aktualisierung

NEUMARKT. Der in der „Mühlbachquellhöhle“ bei Dietfurt tödlich verunglückte Taucher hatte bei seiner Bergung Wasser in der Lunge.

Das sagte ein Sprecher des Höhlenforschungsvereins gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. Der 57jährige Mann aus Mittelfranken hatte offensichtlich bei dem Tauchgang trotz Maske und Preßluftflasche Wasser eingeatmet.

Er war als Schlußmann der vierköpfigen Forschergruppe nach dem Durchtauchen einer sechs Meter langen Engstelle nicht mehr aufgetaucht.

Nachdem ihn seine Kameraden aus dem Wasser geholt und Hilfe alarmiert hatten, versuchte ein Helferteam zusammen mit einem Notarzt in der Höhle dreieinhalb Stunden lang, den Verunglückten zu reanimieren - erfolglos.

Die vier Forscher wollten in der Höhle Färbeversuche vorbereiten, die Klarheit über den unterirdischen Verlauf des versickernden Oberflächenwassers bringen sollten.
NEUMARKT. Bei einer Expedition in der „Mühlbachquellhöhle“ bei Dietfurt starb am Samstagabend ein 57jähriger Mann bei einem Tauchgang.

Am Ende einer mehrstündigen Rettungsktion mit rund 200 Helfern konnte der Mann nur noch tot aus der Höhle bei Mühlbach geborgen werden. Die Details zu dem Unglück waren in der Nacht zum Sonntag noch unklar.

neumarktonline berichtete bereits kurz in mehreren Eil-Meldungen.

Eine Kripo-Sprecherin bestätigte gegen Mitternacht, daß der 57jährige Mann tot geborgen wurde. Die Todesursache und auch der Hergang des Unfalls sind noch nicht geklärt. Nach Angaben der Polizei war am Samstag gegen 16 Uhr ein Notruf eingegangen, nachdem sich ein Teilnehmer der vierköpfigen Expeditionsgruppe nach dem Unfall mühsam zum Höhleneingang durchgeschlagen und dort wieder Handy-Empfang hatte.

Die Forschergruppe war am Nachmittag in die für die Öffentlichkeit geschlossene Höhle in der Nähe des Dietfurter Ortsteils Mühlbach eingestiegen. Die nach Polizeiangaben „erfahrenen Taucher“ drangen etwa 700 Meter in das insgesamt rund zehn Kilometer lange Höhlensystem ein, wobei sie sich streckenweise auch tauchend fortbewegen mußten. Dann kam es zu dem Unfall, dessen Hergang noch nicht klar ist.


Nach dem Notruf kamen im Laufe des Abends bis zu 200 Helfer aus ganz Bayern zu der Höhle - darunter auch Spezialisten von der Höhlenrettung der Bergwacht. Alle Rettungsversuche waren allerdings vergebens: der 57jährige Mann starb am Abend - vermutlich noch in der Höhle.

Die Mühlbachquellhöhle gilt als die erste Flusshöhle der Fränkischen Alb und wurde mit 10.420 Metern vermessen. Das wasseraktive und großräumige Höhlensystem wird seit Jahren durch die Höhlenforscher der Karstgruppe Mühlbach (KGM) wissenschaftlich erforscht.

Immer wieder finden dazu Tauchexpeditionen in die entlegenen Endsiphone statt. Die Höhle ist wegen stellenweise enger und wassererfüllter Passagen nur für „erfahrene und passend ausgerüstete Spezialisten“ zugänglich, hieß es. Touristische Führungen können dort nicht stattfinden.
07.02.21
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Telefon Redaktion


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