Weniger Unfälle - aber mehr Tote


Im letzten Jahr gab es deutlich weniger Unfälle - aber leider auch mehr Verkehrstote
Foto: Archiv
NEUMARKT. Während die oberpfälzer Polizei von „einem neuen Tiefstand im vierten Jahr in Folge“ spricht stieg im Landkreis die Zahl der Verkehrstoten.

Im „Corona-Jahr“ 2020 gab es zwar auch im Raum Neumarkt weniger Verkehrsunfälle mit Personenschäden, weniger Schwer- und Leichtverletzte, aber auch fünf tödliche Unfälle - einen mehr als 2019.

Am Dienstag wurde im Regensburger Polizeipräsidium im Rahmen einer Pressekonferenz die Oberpfälzer Verkehrsstatistik 2020 vorgestellt. Polizeivizepräsident Thomas Schöniger und Polizeirat Andreas Schieder vom Verkehrssachgebiet berichteten dabei von „zahlreichen neuen Tiefständen“ bei den Unfallzahlen in der Oberpfalz. Erfreuliche Rückgänge gab es im letzten Jahr auch im Landkreis Neumarkt - mit Ausnahme bei der wohl wichtigsten Zahl.


Im Raum Neumarkt starben 2020 fünf Menschen im Straßenverkehr; das ist einer mehr als im Vorjahr. Dabei war auch im Landkreis die Zahl der Unfälle mit Personenschäden von 504 auf 485 zurückgegangen. Gleichzeitig sank auch die Zahl der Schwerverletzten auf 141 (2019: 146), die Zahl der Leichtverletzten auf 482 (2019: 533). Auch die Anzahl der Unfälle mit hohem Sachschaden ging von 683 auf 628 zurück.

Grund für die Rückgänge seien wohl auch maßgeblich bei den Auswirkungen der Corona-Pandemie und vor allem der „Lockdown“-Zeit zu suchen, hieß es bei dem Pressegespräch in Regensburg.

In der Oberpfalz nahm die Gesamtzahl der Unfälle um 16,6 Prozent auf 31.386 ab. 47 Menschen kamen ums Leben, das sind fünf weniger als 2019. 35 Menschen starben bei Unfällen auf Landstraßen; neun mehr als 2019. Dazu trug auch die auf 15 gestiegene Zahl der bei Motorradunfällen Getöteten bei (2019: 4). Unfallursache waren dabei oft Geschwindigkeitsverstöße, sagte Schöniger: „Die Durchführung gezielter Überwachungsmaßnahmen zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit bleibt eine unserer wichtigsten Aufgaben.“

Die Themen Landstraßen- und Motorradsicherheit waren dann auch zwei von insgesamt vier Schwerpunktthemen, die neben der Darstellung der allgemeinen Entwicklungen besonders in den Fokus gerückt wurden. Auch die Sicherheit von Fahrrad- und Pedelecfahrern wurde näher beleuchtet. Das Unfallgeschehen in diesem Bereich hat gerade im Corona-Jahr 2020 im Zuge des eingeschränkten Freizeitangebotes weiter zugenommen (1161 Unfälle, + 2,6 Prozent). Wie bei den Motorradfahrern, so wird auch hier neben Kontrollmaßnahmen ein Schwerpunkt auf die Unterstützung präventiver Angebote zur Festigung von Risikobewusstsein und Selbsteinschätzung gelegt, hieß es.

Abschließend ging Polizeirat Schieder auf das Thema Unfallflucht ein, da in diesem Bereich die Zahlen seit Jahren konstant hoch seien. (2020: 4838 Fälle, 2019: 5969). Er appellierte, die Beteiligung an einem Unfall bei Nichterreichbarkeit des Geschädigten auch bei leichten Schäden und verdächtige Beobachtungen umgehend der Polizei mitzuteilen: „Ein Anruf erspart eine Anzeige und viel Ärger“.


Polizeivizepräsident Thomas Schöniger (r.) und Polizeirat Andreas Schieder stellten die „Verkehrsstatistik 2020“ vor
Foto: Polizei
23.02.21
Neumarkt: Weniger Unfälle - aber mehr Tote
Telefon Redaktion


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