Zwölf Notfall-Einsätze täglich

Mehr als zwölf Einsätze mit Rettungswagen gab es durchschnittlich im letzten Jahr im Landkreis
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NEUMARKT. Über zwölf Einsätze pro Tag: 4438 Mal waren im letzten Jahr Rettungswagen des Roten Kreuzes im Landkreis bei Notfällen unterwegs.
In dem meisten Fällen wurde dabei auch noch ein Notarzt hinzugerufen. Der Neumarkter Kreisverband des Roten Kreuzes stellte am Mittwoch seinen Jahresbericht vor. Bei insgesamt 16.971 Sanka-Einsätzen wurden 641.060 Kilometer gefahren.
In den meisten Fällen ging es dabei allerdings nicht unbedingt um Leben und Tod, um Minuten und Sekunden: bei 8970 - also gut der Hälfte - der Fahrten mit Rettungswagen handelt es sich um vorher geplante Krankentransporte.
BRK-Kreisvorsitzender Landrat Willibald Gailler und Kreisgeschäftsführer Klaus Zimmermann stellten die aktuellen Zahlen beim Jahrespressegespräch heuer coronabedingt online vor. Man blicke auf ein „im Großen und Ganzen erfolgreiches Jahr im Dienste des Menschen“ zurück, hieß es. Die etwas rückläufigen Zahlen in einigen Bereichen seien dem „Auf und Ab in der Corona-Pandemie geschuldet“.
Beim Neumarkter Roten Kreuz arbeiten 277 hauptamtliche Mitarbeiter und über 4000 ehrenamtlichen Helfer, die ihre Freizeit in den Dienst am Nächsten stellen und sich aus- und fortbilden, um im Bedarfsfall qualifizierte Hilfe leisten zu können, hieß es.
Der Rot-Kreuz-Kindergarten war mit 93 Kindern in fünf verschiedenen Gruppen wieder voll ausgelastet.
Der Betreute Fahrdienst fuhr im letzten Jahr mit den 14 Spezialfahrzeugen und zwei Bussen Menschen, die in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind, zum Arzt, zur Dialyse oder auch zu Veranstaltungen und zum Einkaufen - auch am Wochenende und an Feiertagen. Insgesamt wurden dabei mehr als 11.900 Fahrten durchgeführt - etwas weniger als ein Jahr zuvor.
Auch der Blutspendedienst konnte wieder eine stolze Bilanz ziehen: 9212 Spender erschienen trotz oder gerade wegen Corona zu den Terminen.
In 227 Kursen wurden eine Vielzahl von Teilnehmer in den unterschiedlichsten Lehrgängen ausgebildet. Neben der klassischen Ausbildung in Erster Hilfe führt das Rote Kreuz auch andere Kurse durch, so etwa in Erster Hilfe am Kind, Frühdefibrillation oder auch Pflegehelferlehrgänge.
Auch in den Bereitschaften, im Jugendrotkreuz und der Wasserwacht sei beim Sanitätsdienst, Rettungsdienst, der Sozialarbeit, dem Blutspendedienst oder dem Wasserrettungsdienst „Hervorragendes geleistet“ worden, hieß es.
Die 14 Bereitschaften des Roten Kreuzes, die elf Ortsgruppen der Wasserwacht sowie das Jugendrotkreuz hätten auch im Jahr 2020 eine enorme Anzahl an ehrenamtlichen Einsatzstunden geleistet. Pflegekräfte versorgten im vergangenen Jahr 737 Patienten rund um die Uhr. Die Rot-Kreuz Tagespflege in Parsberg war coronabedingt im Jahresdurchschnitt mit 81 Prozent ausgelastet.
Im Jahr 2020 fanden etwa 150 persönliche Beratungen bei Angehörigen von Pflegebedürftigen statt. Mit über 1400 Stunden schenkte der Entlastungsdienst vielen pflegenden Angehörigen freie Zeit.
Im Jahr 2020 nutzten 450 Kunden im Landkreis Neumarkt den „Hausnotruf“ des Roten Kreuzes. Das Angebot „Essen auf Rädern“ des Kreisverbandes wurde von über 250 Menschen wahrgenommen.
An die 10.000 Menschen im Landkreis unterstützen mit einer Fördermitgliedschaft die ideellen Ziele und die Arbeit des Roten Kruzes.

Kreisvorsitzender Landrat Willibald Gailler und BRK Kreisgeschäftsführer Klaus Zimmermann stellten die BRK-Bilanz für 2020 vor
Foto: S.Maier
03.03.21
Neumarkt: Zwölf Notfall-Einsätze täglich