Straftaten auf Rekord-Tief
Die Neumarkter Polizei stellte am Mitwoch die Kriminalstatistik für ihren Zuständigkeitsbereich vor
(Zur Vergrößerung auf die Grafik klicken)
NEUMARKT. Im Bereich der Neumarkter Polizei gab es im Corona-Jahr 2020 die niedrigste Anzahl von Straftaten in den letzten 30 Jahren.
Das „sicherste Pflaster“ waren dabei die Gemeinden Berngau und Pilsach mit 7,3 und 8,7 Straftaten pro 1000 Einwohner. In der Stadt Neumarkt wurden 41,7 Straftaten pro 1000 Einwohner gezählt, hieß es bei der Vorstellung der Kriminal-Statistik.
Nachdem
neumarktonline bereits am Dienstag die wichtigsten landkreisweiten Zahlen vorgestellt hat (
Bericht hier) präsentierte am Mittwoch der Neumarkter Polizeichef Polizeidirektor Michael Danninger die Statistik für den Bereich der Neumarkter Inspektion, die für die Gemeinden Neumarkt, Berching, Berg, Berngau, Deining, Freystadt, Lauterhofen, Mühlhausen, Pilsach, Postbauer-Heng, Pyrbaum und Sengenthal zuständig ist. Die restlichen Gemeinden im südlichen Landkreis werden von der Polizeiinspektion Parsberg betreut.
Der erfreuliche Rückgäng der Kriminalitätsrate - im Bereich der Neumarkter Polizei waren es im letzten Jahr 24,78 Straftaten pro 1000 Einwohner - sei „sicherlich in gewisser Weise zurückzuführen auf die Corona-Pandemie und
der damit verbundenen Beschränkungen des öffentlichen Lebens“, sagte Danninger. Man sehe aber „auch ein eindeutiges Zeichen
immenser Sicherheitsstabilität“. Ein Ausfluss daraus sei wiederum ein hohes subjektives
Sicherheitsgefühl für die im Raum Neumarkt lebende Bevölkerung, das nicht zuletzt als wichtige
Komponente für die Lebensqualität angesehen werde.
Rein rechnerisch verzeichnete die Polizeiinspektion Neumarkt bei einer
Jahresgesamtzahl von 2540 Straftaten durchschnittlich im Monat 212 oder am Tag sieben Straftaten. Mit einer Aufklärungsquote von exakt 67 Prozent liege man
im bayernweiten Schnitt und verzeichne auch auf diesem Gebiet einen guten Wert.
Einen signifikantesten Rückgang sah man zum Beispiel im Bereich der Straßenkriminalität sowie bei den
Straftaten aus dem Strafgesetzbuch, die nicht zu Diebstählen, den Rohheitsdelikten, den
Sexualdelikten, den Straftaten gegen das Leben oder den Vermögens- und
Fälschungsdelikten gerechnet werden.
Gerade die Sachbeschädigungsdelikte, ob an Autos oder auf Straßen, Wegen und Plätzen,
lägen deutlich hinter den Zahlen der vergangenen Jahre. 2019 gab es hier 361 Fälle, im letzten Jahr „nur“ noch 228 Straftaten.
Ebenso verhalte es sich im Bereich der Allgemeinen Sachbeschädigungen, wo ein deutlicher
Rückgang im Vergleich zum vergangenen Jahr von 477 auf 331 Fälle zu verzeichnen sei. In
dieser Rubrik seien unter anderem auch Graffiti-Schmierereien mitgezählt.
Anstiege gegenüber dem Vorjahr seien zu erkennen bei den Diebstahlsdelikten. „Diese
erklären sich aus den gestiegenen Fallzahlen bei Fahrrad- sowie Ladendiebstählen, sind
aber langzeitbetrachtet ebenfalls rückläufig“, so Danninger in seiner Analyse der
Kriminalstatistik.
Die Zahl von 33 Wohnungseinbrüchen sei vor allem auf eine Serie von 15 Einbrüchen im Dezember
2019 zurückzuführen, die nach Abschluss der Ermittlungen erst im Jahr 2020 in die
Statistik einflossen.
Eine kontinuierliche Zunahme verfolge man bei den registrierten Drogendelikten. Damit liege
man zwar auch in Neumarkt in einem bundesweiten Trend, jedoch sei dies „kein Grund für
Akzeptanz“. Rauschgiftdelikte fänden immer im konspirativen Bereich statt, so dass eine
erhöhte Anzahl von entdeckten Vergehen tatsächlich nur auf den Kontroll- und
Ermittlungsdruck der Polizei zurückzuführen sei, so Michael Danninger. In dem
Zusammenhang kündigte er an, den Kontrolldruck nicht nur beibehalten, sondern noch
weiter erhöhen zu wollen.
Ebenso einen Anstieg im Jahresvergleich hätte der Bereich der Sexualdelikte aufzuweisen,
erklärt der Polizeichef. Dies habe viele Gründe, unter anderem hänge dies mit einer vor
wenigen Jahren ratifizierten Gesetzesnovelle zusammen, in deren Folge auch bereits
niederschwellige Formen sexueller Übergriffe unter Strafe gestellt wurden. Ebenso habe sich
bei vielen Opfern auch das Anzeigeverhalten verändert. „Die Scheu der meist betroffenen
Frauen, sich der Polizei zu offenbaren ist glücklicherweise gesunken“, so Danninger. Dies
spiegle sich dann auch in einer gesteigerten Anzeigenbereitschaft und somit auch
gestiegenen Fallzahlen wider.
Positiv überrascht zeigte sich die Neumarkter Polizeiführung von der Auswertung im Sektor
der Vermögens- und Fälschungsdelikte. Hier sei, entgegen dem bayernweiten Trend, ein
Rückgang um 6,1 Prozent zu erkennen. „Dies überrascht uns deshalb, da der Onlinehandel
während der Pandemie-Zeit stark zunahm und damit natürlich auch die Gefahr
von kriminellen Handlungsfeldern weiter eröffnet schien“. Mit insgesamt 250 Betrugsdelikten
verzeichne man 41 Betrügereien weniger als noch im Jahr 2019.
Übersicht zu den einzelnen Gemeinden. Die aussagekräftige „Häufigkeitszahl“ zeigt die Zahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner an
(Zur Vergrößerung auf die Grafik klicken)
(Zur Vergrößerung auf die Grafik klicken)
(Zur Vergrößerung auf die Grafik klicken)
(Zur Vergrößerung auf die Grafik klicken)
(Zur Vergrößerung auf die Grafik klicken)
(Zur Vergrößerung auf die Grafik klicken)
(Zur Vergrößerung auf die Grafik klicken)
(Zur Vergrößerung auf die Grafik klicken)
(Zur Vergrößerung auf die Grafik klicken)
(Zur Vergrößerung auf die Grafik klicken)
10.03.21
Neumarkt: Straftaten auf Rekord-Tief