Lockerungen in weiter Ferne


Aus einer Öffnung für die Außengastronomie im Landkreis wird nichts
Foto: NGG
NEUMARKT. Der Optimismus einiger Wirte wird enttäuscht: auch die Außengastronomie im Landkreis Neumarkt bleibt auf absehbare Zeit zu.

Angesichts der „unstabilen“ Entwicklung, dem besorgniserregenden Anteil der Britischen Variante beim Corona-Virus und dem zu erwartenden Anstieg der Infektionzahlen im Landkreis gab das Gesundheitsministerium kein Grünes Licht.

Gastronomen in Neumarkt hatten gehofft, daß die „weiteren Lockerungen“, die im Rahmen der „bayerischen Öffnungsstrategie“ für frühestens ab Montag angekündigt worden waren, auch im Landkreis greifen würden - und sie wenigstens ihre Außenbestuhlung wieder aufstellen könnten. Nach einer Mitteilung des Neumarkter Landratsamtes vom Freitag wird aber daraus erwartungsgemäß nichts.

Diese vage aus München in Aussicht gestellten Öffnungsschritte seien „kein Automatismus“ und müßten vom Neumarkter Landratsamt mit einer „Allgemeinverfügung“ bekanntgemacht werden. Und das wird trotz der vergleichsweise moderaten offiziellen Sieben-Tage-Inzidenz von 55,7 am Freitag nicht geschehen, denn das Gesundheitsministerium müßte dazu sein Einverständnis erklären.


Das Gesundheitsministerium hat entschieden, bis auf Weiteres das erforderliche Einvernehmen zu Öffnungsschritten nicht zu erteilen; es seien zunächst die Beratungen der Bundeskanzlerin und der Regierungschefs der Länder am 22.März abzuwarten.

Die Sieben-Tages-Inzidenzwerte und die Anzahl der Neuinfektionen im Landkreis Neumarkt schwanke seit wenigen Wochen stark im Bereich von 50 bis 80. „Somit kann von einer stabilen Entwicklung nicht ausgegangen werden“, hieß es am Freitag aus dem Landratsamt.

Zudem sei der Anteil besorgniserregender Virusvarianten, im Landkreis besonders die sogenannte „Britische“ Variante B 1.1.7 schnell auf einen Anteil von über 50 Prozent angestiegen und ist im Verlauf – auch unter Vernachlässigung von Ausbruchsgeschehen - „weiter ansteigend und bereits diffus über den gesamten Landkreis verteilt“. Die britische Virusvariante zeichnet sich nach aktuellem wissenschaftlichen Stand durch eine enorm höhere Ansteckungsfähigkeit und auch durch wesentlich schwerere Krankheitsverläufe aus.

Zudem war in den letzten Tagen innerhalb Bayerns ein rasanter Anstieg der Fallzahlen zu erkennen, heißt es in der Begründung für den gesenkten Daumen aus München. Auch innerhalb des Landkreises Neumarkt sei eine „steigende Tendenz deutlich sichtbar“. Öffnungen und sofortige Schließungen, wie es bereits in anderen Landkreisen stattgefunden hat, „sollen insoweit verhindert werden“.

Und es gibt keinen Grund zu Entwarnung: Auch in den nächsten Wochen ist nach allgemein anerkannten, wissenschaftlich fundierten, prognostischen Berechnungen ein weiterer exponentieller Anstieg der Infektionszahlen zu erwarten, schreibt das Landratsamt.
19.03.21
Neumarkt: Lockerungen in weiter Ferne
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