„Brückenglühen“ geplant

Bereits im Dezember hat es eine große Demo des „Aktionsbündnisses B299“ unter Corona-Bedingungen gegeben
Foto: Archiv
NEUMARKT. Die Proteste gegen den B299-Ausbau gehen weiter: am Freitag hat das „Aktionsbündnis B299“ zu einem „Brückenglühen“ eingeladen.
Dabei sollen im Rahmen einer Demonstration die Staufer Brücke und die Tyrolsberger Brücke mit Scheinwerfern und Taschenlampen beleuchtet werden. Das Aktionsbündnis fordert vor allem einen „Runden Tisch“ mit allen Beteiligten.
Von einer „Bürgerbeteiligung wie im Mittelalter“ ist im Einladungsschreiben der Veranstalter die Rede. Im „Aktionsbündnis B299“ haben sich die Bürgerinitiative „Stauf für eine natur- und bürgerverträgliche Ertüchtigung der B299“ und die Bürgerinitiative "Genug davon B 299" Woffenbach sowie Bund Naturschutz, „Eltern und Großeltern for Future“, Grünen, SPD und ÖDP zusammengetan.
Das Staatliche Bauamt und die Stadt Neumarkt würden sich nach wie vor unbeeindruckt von den anhaltenden Bürgerprotesten zeigen, heißt es. Vielmehr halten sie an den Plänen zum umfangreichen Ausbau der B299 fest. Rückfragen nach nachvollziehbaren Belegen für die Notwendigkeit würden „stoisch ignoriert“.
Aktuell denke man tatsächlich darüber nach, den Anschluss bei „Seitz & Braun“ zurückzubauen und so Stauf, Woffenbach-Süd und das Gewerbegebiet beim OBI abzuschneiden. „Der aus unserer Sicht unweigerlich zunehmende Verkehr durch die Woffenbacher Schlossstraße wird dabei billigend in Kauf genommen“, heißt es vom „Aktionsbündnis“.
Die Bürger sollen nach Meinung der Ausbau-Gegner „hinters Licht“ geführt werden: man versuche die künftige Gesamttrassenbreite inklusive der notwendigen Gräben zu verschleiern und zeige lediglich die Zunahme der deutlich schmäleren Kronenbreite um „nur 50 Prozent auf 15 Meter“.
Einen Lärmschutz für die betroffenen Stadtteile würden die Verantwortlichen mangels gesetzlicher Notwendigkeit konsequent ablehnen. Dem guten Beispiel vieler Kommunen, die durch freiwilligen Lärmschutz eine lebenswerte Umgebung fördern, wolle man explizit nicht folgen. „Dafür hat eine der reichsten Städte Bayerns kein Geld“, heißt es in der Einladung zu der Demonstration. Vielmehr plane man mit „fadenscheinigen Argumenten“, den überregionalen Verkehr von den Autobahnen direkt in das Stadtgebiet zu verlagern und zerteile so „unseren Lebensraum und unsere Heimat“.
Am Freitag wolle man sich um 19 Uhr auf der Staufer Brücke und danach um 19.30 Uhr auf der Tyrolsberger Brücke zu einem „Brückenglühen für Vernunft bei der Planung der B299“ treffen. Teilnehmer sollen „Leuchtmittel aller Art“ wie Taschenlampen, Scheinwerfer, Fackeln oder Handyleuchten mitbringen, um die Brücke effektvoll zu erleuchten. Mit Trillerpfeifen, Trommeln oder anderen Gegenstände wolle man natürlich auch lautstark auf sich aufmerksam machen.
Das sind die offiziellen
Forderungen des Aktionsbündnisses:
- Runder Tisch mit den Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat, Staatliches Bauamt, Planern, OB, Landrat und Bürgerinitiativen
- B299 mit zwei Spuren bleibt bestehen (Leben/Fahren auf der Überholspur ist gefährlich)
- Neues Verkehrsgutachten unter Berücksichtigung der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen zur Mobilität
- Transparente und offene Kommunikation mit allen Beteiligten bezüglich der aktuellen und künftigen Planungsabschnitte
- Durchgängig Tempo 80km/h auf der B299 im gesamten Stadtgebiet
- Lärmschutzmaßnahmen für alle Anlieger
- Staufer Brücke bleibt bestehen mit den bestehenden Auf- und Abfahrten für beide Fahrtrichtungen
- Abknickende Vorfahrtsstraße bei der Anbindung Seitz & Braun auf die B299
- Planungsstopp der bisherigen Planungen
Auf der Demonstration gelten natürlich die vorgeschriebenen Corona-Regeln - zum Beispiel ein Abstand von mindestens zwei Metern und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.
23.03.21
Neumarkt: „Brückenglühen“ geplant