„Rote Karte“ für B299-Pläne

NEUMARKT. Die Neumarkter SPD fordert einen Planungsstopp für den umstrittenen Ausbau der B 299.

Man habe sich früh an die Seite der Bürgerinitiativen in Woffenbach und Stauf gestellt, weil die Pläne der Bezirksregierung, die immerhin ein Budget von 40 Millionen Euro umfassen,„ wenig zukunftsfähig und überholt erscheinen“, heißt es in einer Stellungnahme der Sozialdemokraten.

Man forder einen sofortigen Planungsstopp mit anschließender Neuplanung, die alle Betroffenen an einen Tisch bringen sollte, um eine konsensfähige Lösung hervorzubringen.

Die zugrunde gelegten Verkehrsschätzungen wurden mittlerweile widerlegt, heißt es von der SPD weiter. Das tägliche Verkehrsaufkommen auf dem Streckenabschnitt verkrafte die zweistreifige Straße ohne weiteres. Selbst die bis 2035 prognostizierte Zunahme würde kein Problem darstellen, wie die Situation vergleichbarer Bundesstraßen anderer bayerischer Städte zeige.

Auch der Verweis auf Unfall- und Verkehrstoten-Zahlen müsse anders bewertet werden, denn der Streckenbereich der B299 werde nicht als Unfallschwerpunkt ausgewiesen. Vielmehr sei damit zu rechnen, dass es bei einem dreistreifigen Ausbau „an den jeweiligen Enden der Überholspuren zu tödlichen Verkehrsunfällen mit dem Gegenverkehr“ komme. Eine Erhöhung des Tempolimits von derzeit 80 auf 100 Stundenkilometer würde diese Gefahr womöglich noch verstärken.


Neben einer Steigerung des Unfallrisikos und einer Verschandelung der Umgebung wegen der Notwendigkeit neuer Lärmschutzmaßnahmen, werde eine Erhöhung des Tempolimits kaum zu einer bemerkbaren Steigerung des Verkehrsflusses führen. Berechnungen zeigten, dass lediglich ein minimaler Zeitgewinn zu schaffen sei.

Würde auf den dreistreifigen Ausbau und den dadurch notwendigen Brückenneubau in Stauf verzichtet könnte mit den eingesparten Kosten beispielsweise endlich ein Fuß- und Radweg gebaut werden, der es den Woffenbachern und Pöllingern ermöglicht, die Bahntrasse gefahrlos zu überqueren, heißt es in der SPD-Stellungnahme. Bereits seit 2014 gäbe es dazu einen entsprechenden, aber bislang unbearbeiteten Antrag der SPD-Stadtratsfraktion.

Überhaupt zeichne sich die Stadtverwaltung in Bezug auf die B299 „eher durch Stillschweigen als durch Aktivität aus“. „Uns erschließt sich nicht, dass die Stadtverwaltung nicht die Möglichkeit ergriffen hat, auf die geplanten Baumaßnahmen im Sinne der Bürger gestalterisch Einfluss zu nehmen“, hieß es.

Bei einer Abstimmung im Stadtrat werde die SPD-Fraktion der aktuell vorgesehenen Planung aber in jedem Fall die „Rote Karte“ zeigen.
07.04.21
Neumarkt: „Rote Karte“ für B299-Pläne
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