„Kompromiß“ vorgeschlagen


Im Bereich Stauf wollen CSU wie auch UPW auf eine dritte Fahrspur verzichten
Foto: Florian Basel
NEUMARKT. Auch die CSU-Fraktion im Stadtrat hält grundsätzlich am umstrittenen Ausbau der B299 fest - schlägt aber ebenfalls einen Kompromiß vor.

So soll nach Meinung der CSU der Anschluß des Ortsteils Stauf an die Neumarkter Stadtumgehung erhalten bleiben - dafür hat sich kurz zuvor auch schon die UPW als die andere große Fraktion im Stadtrat in einer Stellungnahme ausgesprochen.

Auch die CSU will die Pläne deutlich zurechtstutzen, die vor allem in Stauf und Woffenbach für erheblichen Widerstand gesorgt und zur Gründung mehrere Bürgerinitiativen geführt haben. So will auch die CSU-Fraktion die besonders umstrittene dritte Fahrspur deutlich verkürzen.

Der geplante dreispurigen Ausbau der B299 wird seit Monaten in Neumarkt heftig diskutiert und hat bereits zu zahlreichen Demonstrationen geführt. Wenige Stunden nach der UPW (wir berichteten am Montagabend) meldet sich am Dienstag-Morgen die CSU-Stadtratsfraktion mit einem Kompromissvorschlag zu Wort. Ihre drei Kernforderungen lauten: eine Verkürzung des dritten Zusatzstreifens, der Aufbau eines Lärmschutzes für die Stadtteile Woffenbach und Stauf sowie die Entschärfung der Kreuzung Woffenbach-Rittershof.

„Für uns geht es stets darum, die gesamte Neumarkter Verkehrssituation und die Auswirkungen eines Umbaus für die Bevölkerung im Blick zu behalten“, sagte CSU-Fraktionsvorsitzender Marco Gmelch. Deshalb seien auf der einen Seite die zahlreichen Bedenken und Einwände gegen das Projekt selbstverständlich ernst zu nehmen und in die Planungen mit einzubeziehen. „Andererseits muss uns aber auch bewusst sein, dass eine komplette Ablehnung dieses Projekts ein falsches Signal für die Zukunft setzen würde“. Schließlich gehe es langfristig auch um eine Erhöhung der Attraktivität der B299 für Autofahrer, die den Weg durch die Stadt vermeiden wollen.


Deshalb unterstütze die CSU grundsätzlich die Erweiterung der Bundesstraße um einen dritten Fahrbahnstreifen – allerdings erst nach der Staufer Brücke bis hin zur Überfahrt über die Bahntrasse. „Wir schlagen vor, den Bereich um den Ortsteil Stauf herum von dem Ausbau auszunehmen“, sagte Stadtrat Luis Urban. Dadurch könne nämlich der „Anschluss Stauf“ an die B299 erhalten bleiben, der zugleich auch den Stadtteil Woffenbach vom Durchfahrts-Verkehr entlasten würde. „Wie diese Auffahrt dann konkret gestaltet wird, muss noch genauer im Kreistag diskutiert werden“, so Urban.

Darüber hinaus sieht der Vorschlag der Christsozialen einen Lärmschutz in Stauf und Woffenbach vor – wobei noch die Finanzierung durch das Staatliche Bauamt in Regensburg geprüft werden müsse. Schließlich handele es sich um Schutzmaßnahmen am Rande einer Bundesstraße. „Bei deren Errichtung müssen auch die speziellen Bedingungen vor Ort – wie zum Beispiel die Lage im Neumarkter Talkessel – berücksichtigt werden“, sagte Gmelch.

Als dritten wesentlichen Schwerpunkt enthält der CSU-Vorschlag die Entschärfung der Kreuzung Woffenbach-Rittershof. „Die Errichtung eines Übergangs zur gefahrlosen Überquerung der Kreuzung stellt für uns einen zentralen Punkt dar“, sagte Bürgermeister Markus Ochsenkühn.

Man sei zu diesem Kompromissvorschlag nach ausführlichen, intensiven und konstruktiven Gesprächen mit betroffenen Bürgern, Experten und in der Fraktion gekommen, sagte Gmelch. Man hoffe, damit auch im Neumarkter Stadtrat eine Mehrheit für den Entwurf zu erhalten.
20.04.21
Neumarkt: „Kompromiß“ vorgeschlagen
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