Der teuerste Winter aller Zeiten

Der letzte Winter wurde der teuerste in der Stadtgeschichte
Foto: Archiv/Franz Janka
NEUMARKT. Die zurückliegenden Monate waren für die Stadt Neumarkt der teuerste Winter aller Zeiten: der Winterdienst kostet rund 1,3 Millionen Euro.
Das sind sogar noch etwas mehr als der bisher teuerste und aufwändigste Winterdienst im „Jahrhundertwinter“ 2010/2011. Vor einem Jahr, im Winter 2019/2020, lagen die Ausgaben für den städtischen Winterdienst noch unter 550.000 Euro.
„Das war bisher der teuerste Winterdienst, den wir zu bewältigen hatten“, sagte Oberbürgermeister Thomas Thumann. Noch bis in den April hinein mussten die Mitarbeiter des Bauhofs ausrücken und räumen oder streuen. Insgesamt wurden 117 Einsätze mit 17.235 angefallenen Stunden seit 21. November 2020 verzeichnet, dem ersten Einsatztag.
Die Kosten für Material, Mitarbeitereinsatz und Maschinennutzung betragen 1.323.900 Euro. Ersichtlich wird das Ausmaß des Winterdienstes auch daran, wie wenig Material noch in der riesigen Salzhalle verblieben ist: fast drei Viertel der Halle sind leer. Bauhofleiter Richard Willjung hat daher bereits wieder Salz bestellt, um für den nächsten Winter gerüstet zu sein. Schon in den nächsten Tagen soll die Lieferung erfolgen.
Als Streumaterial verbraucht wurden im letzten Winter 2125 Tonnen Salz und 390 Tonnen Splitt. Damit lag man beim Verbrauch deutlich über dem vorhergehenden Winter 2019/2020: in dem eher unterdurchschnittlichen Winter waren nur 880 Tonnen Salz und 160 Tonnen Splitt gebraucht worden. Der Winter 2019/2020 war mit 545.298 Euro natürlich erheblich günstiger als heuer. Der Durchschnitt, den die Stadt in den letzten zehn Jahren für den Winterdienst ausgegeben hat, liegt übrigens bei 806.277 Euro, der durchschnittliche Salzverbrauch liegt bei 1560 Tonnen, beim Splitt beträgt der Zehn-Jahres-Durchschnitt 288 Tonnen.
Die Räum- und Streuarbeiten seien dabei weitgehend ohne größere Probleme oder Unfälle vonstatten gegangen, sagte Josef Gottschalk, der den Winterdienst federführend betreut. Für ihn sei es jedes Jahr wichtig, dass die Mitarbeiter gut geschult und vorbereitet in die zum Teil strapaziösen und fordernden Einsätze gehen.
Der vor diesem nun zu Ende gegangenen Winter teuerste und aufwändigste Winterdienst war der im „Jahrhundertwinter“ 2010/2011 gewesen. Damals waren mit 1.316.470 Euro rund 7000 Euro weniger an Ausgaben fällig gewesen als im jetzigen Winter. Allerdings bleibt 2010/2011 der Winter mit dem bisher höchsten Verbrauch an Material und den meisten Arbeitsstunden. Alleine 2404 Tonnen Salz waren damals verbraucht worden, dazu 803 Tonnen Splitt; 21.705 Stunden wurde gearbeitet.
06.05.21
Neumarkt: Der teuerste Winter aller Zeiten