Radl-Dieben Handwerk schwer machen

Die Polizei gibt Tipps zum Schutz vor Fahrraddieben
Foto: Polizei
NEUMARKT. Im Corona-Jahr 2020 stieg im Landkreis Neumarkt nicht nur die Zahl der Radfahrer - sondern auch die der Fahrrad-Diebstähle.
171 Räder wurden im letzten Jahr geklaut, deutlich mehr als ein Jahr zuvor (133). Jetzt gab die Polizei Tipps wie man Fahrraddieben das Leben so schwer wie möglich machen kann.
Die warme Jahreszeit lockt jetzt wieder vermehrt Fahrradfahrer auf die Straße, hieß es von der Polizei. Die Freude am Fahren verfliege allerdings schnell wenn die Drahtesel geklaut werden.
In den letzten zehn Jahren schwankten die Zahlen des Fahrraddiebstahls in der Oberpfalz jährlich. Waren es 2019 noch 2083 Fälle, so fiel die Zahl 2020 um 8.6 Prozent auf 1.903 Taten. Zeitgleich stieg die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich von 15,3 (2019) auf 21 Prozent (2020). Auch im Landkreis Neumarkt gab es im Verlauf der letzten Dekade ein ständiges Auf und Ab: Im Jahr 2011 gab es 195 Fahrraddiebstähle und im Jahr 2015 den bisherigen Höchstand von 256 geklauten Rädern.
Die „Hochzeit“ der Diebstähle liegt vor allem in den warmen Monaten zwischen Mai und Oktober. Um diesem Trend entgegen zu wirken, setzt die Polizei Oberpfalz unter anderem auf Prävention und möchte Fahrradbesitzern Tipps an die Hand geben, um nicht Opfer eines Diebstahls zu werden.
Vor allem sichtbare Abschreckung schützt vor Fahrradklau. Dafür eignen sich insbesondere stabile Bügelschlösser und Panzerkabel. Je teurer und leichter ein Rad ist, umso schwerer und teurer sollte auch ein adäquates Schloss sein.
Diese Ratschläge stellte die Polizei zusammen:
- Entscheiden Sie sich bei Ketten, Bügeln und Schlössern in jedem Fall für „geprüfte Qualität“ und für hochwertiges Material wie durchgehärteten Spezialstahl und massive Schließsysteme.
- Schließen Sie den Fahrradrahmen immer an einen festen Fahrradständer oder einen anderen fest verankerten Gegenstand an - auch wenn Sie nur kurz abwesend sind. Nur das Vorder- und Hinterrad zu blockieren, reicht als Schutz vor Dieben nicht aus. Diese können blockierte Fahrräder mühelos wegtragen oder verladen. Das gilt auch für das Abstellen von Fahrrädern in Fahrradabstellräumen.
- Meiden Sie dunkle Ecken, einsame Plätze oder schlecht einsehbare Straßen. Auch die Öffentlichkeit kann vor Dieben schützen.
- Im Treppenhaus und Keller gilt: Schließen Sie Ihr Fahrrad immer an beziehungsweise ein. Ist dies nicht möglich, schließen Sie einfach mehrere Räder aneinander und achten Sie darauf, dass die Zugangstüren abgeschlossen sind.
- Sichern Sie auch einzelne Fahrradteile wie das Vorder- und Hinterrad, indem Sie diese zum Beispiel gemeinsam mit dem Rahmen an einem festen Gegenstand anschließen.
- Eine weitere Möglichkeit Fahrräder gegen Diebstahl zu schützen, ist das Anbringen eines versteckten Senders am Rad. Diese Sender, so genannte GPS-Tracker, alarmieren den Besitzer per SMS auf das Mobiltelefon, wenn das abgestellte Fahrrad bewegt wird. Zudem übermitteln sie laufend den aktuellen Standort des Fahrrads. Wird ein Rad gestohlen, erfährt der Besitzer über den Sender den Standort seines Rades. Er sollte sich aber niemals allein auf die Suche nach seinem Drahtesel machen, sondern unbedingt die Polizei einschalten. GPS-Systeme eignen sich besonders für Elektrofahrräder.
Sie sollten über diese Alarmfunktionen verfügen:
- Der Standort des Rades sollte über das Mobiltelefon angezeigt werden.
- Wenn das Rad bewegt wird, sendet der GPS-Tracker einen Alarm an das Mobiltelefon des Besitzers.
- Wenn das Rad einen zuvor festgelegten Umkreis (Geo-Fence) verlässt, löst der GPS-Tracker Alarm aus.
- Wenn das Fahrrad doch mal weg ist sollte man möglichst schnell Anzeige bei der Polizei erstatten. Ein polizeilicher Fahrradpass hilft, gestohlene Räder zweifelsfrei zu identifizieren, den Täter zu überführen und den rechtmäßigen Eigentümer ausfindig zu machen. Im Pass sind neben Rahmennummer und Codierung auch Name und Anschrift des Radbesitzers notiert. Darüber hinaus gehört ein Foto des Fahrrads dazu. Der vollständig ausgefüllte Pass sollte sicher aufbewahrt werden. Den Fahrradpass gibt es als Printversion, aber auch als kostenlose App für Smartphones.
21.05.21
Neumarkt: Radl-Dieben Handwerk schwer machen