Biotope geschaffen

Neumarkter Unternehmer besuchten die Firma Burgis zum „Unternehmer-Stammtisch Biodiversität“
Foto: Lammsbräu
NEUMARKT. 16 Unternehmer trafen sich zum „Stammtisch Biodiversität“ bei der Neumarkter Firma Burgis, die ihre Projekte vorstellte.
Christian Ochsenkühn von Burgis informierte darüber, mit welchen Maßnahmen sich die Firma für Nachhaltigkeit, ihre CO2-Bilanz, den Schutz der Bienen und den Erhalt der Artenvielfalt einsetzt. Die eigens für Bienen entwickelte Blühmischung „Bienenliebe“ mit über 30 verschiedenen Blumen- und Kräuterarten wird seit sechs Jahren bereits von allen rund 70 Vertragslandwirten des Unternehmens um die Kartoffeläcker ausgesät.
Mit dem Neubau des Firmensitzes und der Produktionsstätte im Kartoffelweg in Neumarkt ließen sich nun weitere Biodiversitätsprojekte umsetzen, die bei einem Rundgang über das weitläufige Firmengelände erkundet wurden.
Für die Anlage eines Sandmagerrasens auf dem Areal der Erweiterungsflächen wurden 4000 Quadratmeter zur Verfügung gestellt. Ein spezielles Saatgut verwandelt diese mageren Standorte in wertvolle Biotope, die vielen seltenen Arten der heimischen Flora und Fauna einen Lebensraum bieten. „Ich finde es beeindruckend, wie man auf Sandflächen eine solche Artenvielfalt ansiedeln kann“, sagte Georg Knipfer vom Landesbund für Vogelschutz.
Bei der Gestaltung der Außenflächen wurde ebenfalls auf ein ganzjähriges Nahrungsangebot für Insekten geachtet. Auf insgesamt 680 Quadratmetern wurden so auf den mageren Böden des Betriebsgeländes wertvolle ökologische Nischen geschaffen. Die „bewusste Entscheidung für eine naturnahe Ausgestaltung der vorhandenen Räume“ setze sich bei Burgis auch auf den umliegenden 6000 Quadratmetern Grünflächen fort, hieß es - beispielsweise durch die Schaffung von Flächen mit Totholz und Steininseln sowie die Planung von Wasserbecken, die wertvolle Feuchtbiotope entstehen lassen.
Selbst an Fledermäuse und Vögel wurde gedacht, indem spezielle Brut und Rückzugskästen an die Gebäudefassaden angebracht wurden. „Die großen Gebäude sind für Fledermausarten so wie ein Felsen in der Landschaft. Wenn dort entsprechende Brutmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden, so werden diese gern genutzt“, so Georg Knipfer.
Bei dem großen Nahrungsangebot auf und um das Firmengelände konnten neben der „Knödelliebealm“ vier Bienenvölker ihren Standort beziehen. Deren fleißig gesammelter Honig wird unter dem regionalen Qualitätslabel „Juradistl-Honig“ in Gläser gefüllt.
Mit ihren „Knödelretter-Aktionen“ in der Pandemie-Zeit setzte Burgis auch ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung. Seit Beginn der Aktion im März 2020 mit dem „Knödel-Drive-in“ und dem anschließenden Werksverkauf wurden bereits 100 Tonnen Knödel und Kloßteig vor dem Wegschmeißen gerettet.
29.06.21
Neumarkt: Biotope geschaffen