„Elf Hektar Schutzgebiet weg“
NEUMARKT. In Parsberg stößt eine Flächentauschmaßnahme in einem Landschaftsschutzgebiet auf Kritik: elf Hektar Schutzgebiet wären dann weg, hieß es.
Auf Einladung der Kreistagsfraktion der Grünen trafen sich Stadträte aus Parsberg, Mitglieder von „Fridays for Future“, Vertreter des „Bundes Naturschutz“ und Bürger der Stadt, um sich vor Ort bei einer Wanderung ein Bild der geplanten Maßnahmen zu machen.
Dort sollen etwa 22,7 Hektar Fläche den Status eines Landschaftsschutzgebietes verlieren um dort Bauland schaffen zu können. Daß die Hälfte, also etwa elf Hektar, der notwendigen und gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleichsmaßnahmen aus bereits bestehende FFH-Gebieten stammen soll, sieht Grünen-Kreistagsfraktions-Sprecher Stefan Haas als „Taschenspielertrick“.
„De facto gibt es danach sogar elf Hektar weniger Schutzgebiet als vorher“, sagte der Parsberger Grünen-Stadtrat Friedrich Loré. Kreisrat Arno Klappenberger wies darauf hin, dass die 60 Jahre alte Verordnung, die die Grenzen des Landschaftsschutzgebietes festlegen, nicht willkürlich gezogen wurden. Die Wichtigkeit des Gebiets dort seien unverkennbar für die Entwicklung der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts. Nicht zuletzt verliere die Stadt Parsberg außerdem und unwiederbringlich einen großen Teil ihres Naherholungsgebietes.
„Den Druck für mehr Bauland spüren alle Kommunen im Landkreis“, sagte der stellvertretende Landrat Dr. Roland Schlusche, „aber wir können nicht blind und konzeptlos jeden Fleck unserer Landschaft und Natur versiegeln“. Auch das sei man den Nachkommen schuldig.
Die Fraktion der Grünen werde einer solchen Maßnahme im Kreistag nicht zustimmen. Natürlich sei man nicht grundsätzlich gegen neue Baugebiete, wenn die nachhaltig, langfristig und mit einem Konzept geplant würden. „Dieser Frevel an der Natur muss aber verhindert werden“.
01.07.21
Neumarkt: „Elf Hektar Schutzgebiet weg“