Gefährliche Mähroboter


Barbara Goettler mit einem der verletzten Jung-Igel
Foto: Schindler
NEUMARKT. Mähroboter sind recht bequem - sie können aber für junge Igel tödlich sein, hieß es von der Neumarkter Kreisgruppe des Bundes Naturschutz.

Die ehrenamtliche "Igel-Mama" Barbara Goettler aus Burggriesbach versuche gerade wieder, zwei stachelige Patienten durchzubringen.

Mähroboter können grausame Verletzungen verursachen, vor allem, wenn sie nachts ohne Aufsicht im Garten laufen, hieß es. Gerade jetzt ab August und im Herbst seien viele Jung-Igel zu Beginn der Abenddämmerung unterwegs auf Nahrungssuche. Beim Zusammentreffen mit einem Mähroboter rollen sie sich zwar ein, aber die Sensoren des Geräts erkennen die feinen Stacheln nicht als Widerstand und rollen über das Tier hinweg. Die Folgen seien schlimme Schnittwunden und letztlich ein qualvoller Tod.

Ebenso grausam seien die Verletzungen, die durch Motorsensen verursacht werden. Igel verbringen den Tag nämlich meistens schlafend unter Büschen, möglichst gut versteckt in Laub. Gegen die scharfen Plastikschnüre einer Motorsense können sie sich nicht wehren, so dass oft Körperteile zerschnitten werden. Mit solchen Verstümmelungen hätten die Tiere keine Überlebenschance, da könne meistens nicht einmal ein Tierarzt mehr helfen.


Mähroboter sollen nur tagsüber, nach Möglichkeit auch unter Aufsicht, im Garten laufen, heißt es in einer Pressemitteilung des Neumarkter Bundes Naturschutz. Beim Einsetzen der Abenddämmerung bis zum nächsten Tagesanbruch sollten Mähroboter zurück in ihre Garage. Ein Mähroboter sollte auch eine „Apfelschürze“ haben, das ist ein einfaches gelöchertes Blech, das im vorderen Bereich so montiert wird, dass es den Abstand zwischen Gehäuse und Rasenfläche verkleinert. Bei guten Mährobotern gebe es das bereits als Zubehör, wenn nicht, könne man das auch selbst anbringen. Diese Vorrichtung könne viele Igel-Leben retten, weil Hindernisse eher erkannt und umfahren werden.

Wer mit der Motorsense unter Hecken und Büschen Pflanzen oder Laub entfernen will, sollte unbedingt erst überprüfen, ob sich darunter ein Igel aufhält. Solche schattigen Plätzchen im Garten seien typische Igel-Schlafstätten.

Die Bund Naturschutz Kreisgruppe Neumarkt bietet im Herbst einen Workshop an, um Schlafhäuser oder Futterhäuser für Igel zu bauen. Die Kosten für das Material belaufen sich auf etwa 30 bis 40 Euro.
03.08.21
Neumarkt: Gefährliche Mähroboter
Telefon Redaktion


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