Rotmilan vergiftet
Der streng geschützte Rotmilan - ein Tier wurde im Mai bei Freystadt vergiftet
Foto: LBV / Christoph Bosch
NEUMARKT. Unbekannte haben im Gemeindebereich Freystadt einen Rotmilan vergiftet. Das steht nun nach einer toxikologische Untersuchung fest.
Der tote Greifvogel wurden bereits Ende Mai bei Schmellnricht gefunden. Da es Hinweise auf eine mögliche Vergiftung des Tieres gab, wurde von der Polizei in Abstimmung mit dem Landesbund für Vogelschutz eine toxikologische Untersuchung in Auftrag gegeben.
Das Ergebnis liegt jetzt vor und bestätigte den Verdacht, daß der Rotmilan mit „Carbofuran“ vergiftet wurde, einem systemisch wirkenden Insektizid, das als Fraß- und Kontaktgift verwendet wird.
Carbofuran war insbesondere im landwirtschaftlichen Sektor und hier im gewerblichen Obst- und Gemüseanbau zur Anwendung gekommen und ist seit 2007 in der EU verboten, da es auch für Menschen gefährlich sein kann.
Unklar ist offenbar aber noch, ob es sich um einen gezielten Anschlag auf das Tier handelte, oder ob das Insektizid fahrlässig ausgebracht wurde. Auch in der Vergangenheit hatte es im Raum Freystadt bereits Anschläge auf Greifvögel im gegeben: 2013 wurden zwischen Möning und Pavelsbach zwei vergiftete Bussarde und ein Rotmilan gefunden (
wir berichteten).
Die Polizei wandte sich am Donnerstag mit diesen Fragen an die Öffentlichkeit:
- Wer hat im Tatzeitraum zwischen Mitte und Ende Mai in den Schwarzachauen verdächtige Beobachtungen gemacht?
- Sind jemandem Personen bekannt, welche derartige Mittel nutzen, möglicherweise auch unbewusst, zum Schutz eigener Tier- oder Pflanzenarten.
- Wer kann Hinweise auf mögliche „Schwarzbestände“ des Insektizids geben?
Die Neumarkter Polizei bittet um Hinweise unter Telefon 09181/48850.
05.08.21
Neumarkt: Rotmilan vergiftet