„Wunderwochen“ geplant


Die Karte „Wunder to go“ von Ute Gräber
Foto: Ute Gräber
NEUMARKT. Die Neumarkter Kulturnacht wird es pandemiebedingt heuer nicht geben, dafür wurde das Programm zu Neumarkter Kulturwochen umgestaltet.

Das Ganze könne heuer „nicht geballt an einem Abend“ erlebt werden, sondern über mehrere Wochen hinweg, sagte Oberbürgermeister Thomas Thumann. Statt eines „Abends mit Wundern“ gäbe es heuer gleich „Wunderwochen in Neumarkt“.

Dazu hat das Amt für Kultur zusammen mit seinen Kooperationspartnern ab Anfang September bis Ende November ein vielseitiges Programm zusammengestellt und präsentiert dabei Facetten des Mottos „Wunder“, die auf unterschiedlichste Art und Weise sicht- und hörbar gemacht werden sollen. In bekannten „Kulturorten“ Neumarkts werden Ausstellungen bildender Künstler gezeigt, Konzerte von Musikern und Ensembles veranstaltet und unterhaltsame Aufführungen geboten. Außerdem gibt es unter dem Motto „Wunder“ Einblicke für Groß und Klein in Geschichte und Natur.

Auftakt ist die Schau „mundus mirabilis“ des Nürnberger Malers Wolfgang Harms, die ab dem 3. bis einschließlich 26. September im Foyer der Residenz zu sehen ist. Harms, ein phantastischer Realist, will die Betrachter in seine „wundersamen Bildwelten“ entführen, in denen „Blüten durch märchenhaft anmutende Landschaften fliegen und Faune und Paradiesvögel leben“.


Im Eingang des ehemaligen Kinderhorts am Residenzplatz kann man sich ab dem 8. September zu einer kurzen Verschnaufpause niederlassen und eintauchen in das tiefe Ultramarinblau der Wände, die kalligrafisch von der Neumarkter Schriftkünstlerin Ute Gräber verziert werden. Diese Aktion läuft bis 15. Oktober 2021.

Für die Kleinen werden von der Naturpädagogin Regina Geiger vier kindgerechte Führungen zu Wundern der Natur mit Bastelangeboten im LGS-Park durchgeführt. Termine sind der 26. September, der 10. Oktober, der 24. Oktober und der 13. November. Auch die Stadtbibliothek bietet „Wundervolles“ für Kinder und veranstaltet zwei Workshops zu den Themen „Wunderwelt der Mechanik“ und „Wundwelt der Optik“. Sie finden am 1. und 22. Oktober jeweils in der Stadtbibliothek statt. Die Teilnahme ist jeweils nur mit vorheriger Anmeldung möglich.

Im Festsaal der Residenz wird musikalisch für den Nachwuchs einiges geboten: Vroni Bertsch, die neue Leiterin der Musikschule, bietet am 25. September den Kinderchor-Workshop „Von Wundern und Wundersamen“ an, um die Kinder zum Singen zu animieren. Und vom Wunderkind Mozart handelt das Kinderkonzert „Wolferl auf Reisen“ von Anna Gottmann. Sie will am 6. November 2021 den Kindern das Genie des Komponisten klangvoll nahebringen.

Ab dem 13. Oktober zeigt das Stadtmuseum Neumarkt eine interessante Ausstellung zu „lokalen Wundern“ und Wallfahrtskirchen, in denen die Gläubigen Votivgaben zum Beispiel als Dank für Heilungen von Krankheiten darbrachten. Die Leiterin Petra Henseler präsentiert dazu selten gezeigte Stücke aus der Sammlung. Als parallele Sonderschau dazu wird Margarete Schrüfer die Besucher in ihre „Wondrous Alien Worlds“ entführen. Die Nürnberger Künstlerin faltet virtuos Papier in Origamitechnik und fotografiert die einzelnen Faltschritte. Diese Ausstellung läuft bis 30. Januar 2022.

Das Stadtarchiv macht in einer besonderen Aktion vom 4. Oktober bis 26. November den „Wunderbaren Wiederaufbau“ Neumarkts sichtbar. Historische Aufnahmen der kriegszerstörten Stadt werden aktuellen Fotografien gegenübergestellt und kurz erläutert. Die Schau ist in den Fenstern des Archivs von außen zu betrachten.

Als Kooperationspartner des Amtes für Kultur fungieren das Evangelische Dekanat, die Pfarrei St. Johannes und die Katholische Erwachsenenbildung. Kathrin Kohlmann und Hilde Pohl wollen am Abend des 25. September um 19.30 Uhr und um 20.30 Uhr „Musikalische Wunder“ erklingen lassen. Am 10. Oktober wird um 17 Uhr das Kammerkonzert von Beatrice Höhn am Klavier, Sopranistin Corinna Schreiter und Flötistin Christiane Rehm das Thema „Wunderkind W.A. Mozart“ aufgreifen und Kompositionen von ihm präsentieren. Die vom Evangelischen Dekanat angebotenen Konzerte finden je nach Möglichkeit im Klostersaal oder im Klosterhof statt. Auf der Gemeindewiese in der Seelstraße wird Dekanin Christiane Murner am 3. Oktober um 10 Uhr einen Festgottesdienst feiern: „Erntedank?! Wunder gibt es täglich.“ Der evangelische Posaunenchor wird den Gottesdienst begleiten.

Die Pfarrei St. Johannes und die KEB veranstalten gemeinsam am 2. Oktober im Münster St. Johannes einen Abend mit dem Liedermacher Peter Heyd und „Wunder-Liedern“. Ebenfalls im Münster findet am 19. Oktober um 18.30 Uhr und um 20 Uhr ein Kabarettabend mit Rainer Schmidt statt.

In der Kunstmatinee des Museums Lothar Fischer wird am 11. November unter dem Thema „Naturwunder“ über die skulpturalen Zusammenhänge von Natur und Kunst reflektiert. Museumsleiterin Dr. Pia Dornacher spricht mit der Künstlerin Birgit Ramsauer über den „Skulpturen-Brüter“, einer Nisthöhle aus Nymphenburger Porzellan.

Ein Trio der besonderen Art öffnet die Türen seiner „Musikalischen Wunderkammer“. Flötist Wolfgang Auer, Sopranistin Ursula Wind und Akkordeonist Daniel Zacher - alle Lehrkräfte der Sing- und Musikschule - spielen am 27. November zum Abschluss der Wunderwochen im Festsaal der Residenz.
30.08.21
Neumarkt: „Wunderwochen“ geplant
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