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„Improvisationstalent wichtig“
In der Bauwirtschaft freut man sich über gefüllt Auftragsbücher, beklagt aber Probleme bei der Materialbeschaffung
Foto: IG Bau
Statt geplante Investitionen umzusetzen, hätten viele der Betriebe auf ständig ändernde Vorschriften, pandemiebedingte Preissteigerungen oder Lieferschwierigkeiten regieren müssen.
Wirtschafts-Vertreter aus dem Raum Neumarkt berichten beim Rückblick auf das zurückliegende Geschäftsjahr vor allem für die Bauwirtschaft und die Industrie von gut gefüllten Auftragsbüchern, während die Beschaffung von Rohstoffen immer schwieriger würde. Es sei nicht mehr darum gegangen, zu welchen Konditionen, sondern ob überhaupt Materialien eingekauft werden konnten. Von erhaltenen „Auftragsbestätigungen ohne Liefertermin und Preis“ berichteten mehrere Unternehmer.
„Wir mussten immer wieder Flexibilität und einen langen Atem unter Beweis stellen“, sagte Gremiumsvorsitzende Ursula Hammerbacher. Für ihre Büromöbel-Firma erhöhte der Trend zum Homeoffice zwar die Auftragszahl, die Umfänge hingegen wurden kleiner. „Selbst Spanplatten wurden zur Mangelware“, sagte Hammerbacher.
Ein anderer Hersteller für Büromöbelkomponenten berichtete über Preissteigerungen bei Aluminium oder Kunststoffgranulat von bis zu 100 Prozent. Neben dem Mangel an Rohstoffen sei aber auch der steigende Preis für Frachtraum ein Problem. Das alles treibe den Preis in die Höhe, verzögere Lieferungen und müsse mehrmals an Kunden kommuniziert werden. Man sei „mit einem blauen Auge davongekommen“, aber man müsse „ständig am Ball bleiben und improvisieren“, sagte der Sprecher einer Klebetechnik-Firma.
Insbesondere die Tourismusbranche kämpfe noch immer. „Ein Reiseverbot bedeutet für uns fast ein Arbeitsverbot“, hieß es von einem Busreisen-Unternehmen.
Bundestagsabgeordnete Susanne Hierl (CSU) informierte in einem Gastvortrag über ihre politische Arbeit in Berlin und ihre Sicht auf den Koalitionsvertrag. Den Betrieben in der Region sagte sie ein stets offenes Ohr für ihre Anliegen zu.
Einen Ausblick darüber, was die Unternehmen in den kommenden Jahren in puncto Steuern erwartet, gab schließlich Dr. Martin Kammerer von der IHK.
15.02.22
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