AWO zieht Reißleine


Das Bauprojekt „Kita und Seniorenzentrum“ in Berg wird nun doch nicht gebaut

NEUMARKT. Das generationsübergreifende Bauprojekt „Kita und Seniorenzentrum“ in Berg steht vor dem Aus. Die Arbeiterwohlfahrt senkte den Daumen.

Grund für die kurzfristige Entscheidung sind die explodierenden Kosten: statt ursprünglich elf sollte das Projekt zuletzt 17,6 Millionen Euro kosten.

AWO-Vorstand Markus Friedl sagte: „Mir blutet das Herz“.

Für die Baumaßnahme war bereits im Juli letzten Jahres der Spatenstich erfolgt. Doch jetzt hat das Präsidium des AWO Kreisverbands Nürnberger Land nach eingehender Diskussion einstimmig entschieden, auf das Projekt zu verzichten. Hauptgrund sind die wegen der Corona-Pandemie um 50 Prozent massiv gestiegenen Baukosten, deren weitere Erhöhung durch die extreme Situation bei den Energiepreisen wegen der Ukraine-Krise zu erwarten sei.

In den letzten Monaten hatte sich der AWO-Kreisverband intensiv um das Bauprojekt Schwarzachtalcaree gekümmert. Schließlich braucht die Gemeinde Berg dringend neue Kindergartenplätze. Leider begleiteten etliche Verzögerungen das Projekt. Mitte 2023 sollte das Objekt beziehbar sein, das auch für den AWO-Kreisverband ein wichtigr Meilenstein gewesen wäre.


Wegen der Corona-Pandemie sind die Baukosten massiv gestiegen. So ergab eine erst kürzlich durchgeführte Kostenschätzung des Projektes durch einen externen Fachberater, dass die Kosten von anfangs 11 Millionen derzeit realistisch bei 17,6 Millionen lägen. Außerdem besteht die Gefahr, dass pandemiebedingt Handwerker und Bauunternehmen fehlen mit der Gefahr für die zugesagten Förderungen.

Daher hat sich das AWO-Präsidium unter Vorsitz von Manfred Neugebauer nach Abwägung aller Argumente einstimmig dafür ausgesprochen, die Reißleine zu ziehen. „Unter den derzeitigen Umständen ist es uns nicht möglich, das Projekt zu realisieren“, sagte AWO-Vorstand Markus Friedl.

2020 hatte die Gemeinde Berg ihre Fördergelder auf die AWO übertragen und vereinbart, dass der Kreisverband dafür eine Kindertagesstätte errichtet. Durch das Projekt „Kita und Seniorenzentrum Berg“ sollte ein Neubau entstehen, in dem unter anderem ein Altenpflegeheim mit 79 Plätzen sowie eine Kindertagesstätte mit 74 Plätzen untergebracht gewesen wären.

Die Idee hatte in der Berger Bevölkerung viel Zustimmung gefunden. Großeltern hätte ihren Enkeln beim Spielen zusehen können. Daraus wird jetzt nichts.

Trotzdem möchte die AWO auch weiterhin als Partner der Gemeinde präsent sein. Sie betreibt bereits einen Kindergarten in Berg und hat im Januar 2022 eine Kinderkrippe übernommen.
17.03.22
Neumarkt: AWO zieht Reißleine
Telefon Redaktion


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