„ Konkurrenz vermeiden“

Katholische und evangelische Kirchen beraten gemeinsam über Hilfen für geflüchtete Ukrainer
Foto: Christian Schrödl
NEUMARKT. Zu einem Runden Tisch hatten katholisches und evangelisches Dekanat eingeladen, um bei den Hilfen für geflüchtete Menschen aus der Ukraine für einen ersten Erfahrungsaustausch und eine Vernetzung zu sorgen.
Dekanin Christiane Murner vom evangelischen Dekanat sagte, dass Parallelstrukturen oder gar Konkurrenzangebote vermieden werden müssten. Von vornherein gelte es, sich bei den Angeboten für Geflüchtete zu ergänzen.
Pfarrer Stefan Wingen, stellvertretender Dekan im katholischen Dekanat, konnte Vertreter von Kindergärten, Schulen, Beratungsstellen und Fachdiensten sowie der Jugendarbeit begrüßen.
Die Leiterin der Malteser-Integrationsdienste Mimoza Marku gab einen ersten Überblick über die aktuelle Situation: In den letzten Tagen seien im Landkreis rund 400 Flüchtlinge untergekommen, davon etwa 150 Kinder. Es gebe derzeit bereits Gruppen von Ehrenamtlichen, die sich einerseits auf die Suche nach Wohnraum machten und andererseits bei Behördengängen behilflich seien. Außerdem verwies sie auf das Angebot „Razom“ der Stadt Neumarkt im Bürgertreff in Pölling (
wir berichteten) mit Gesprächsmöglichkeiten, Kinderbetreuung und Sprachkurs.
Bei dem Treffen kam man überein, die zeitnahe Einrichtung einer pädagogischen Willkommensgruppe in der Nachbarschaft zur Neumarkter Theo-Betz-Schule und zur Flüchtlings- und Integrationsberatung von Caritas und Diakonie zu unterstützen. Dabei sei eine Vernetzung von Schule, Kindergärten, Jugendarbeit und Schulpastoral sinnvoll und erwünscht.
Da Kinder aus der Ukraine kurzfristig noch nicht in den Regelbetrieb von Schulen und Kindergärten aufgenommen werden könnten, wäre es wichtig, über kirchliche Kindergärten und Ehrenamtliche eine Kinderbetreuung im Rahmen von Integrationskursen zu ermöglichen. Auch die Zielgruppe der zwölf- bis 17jährigen Jugendlichen könnte mit Sport-, Spiel- und Musikangeboten angesprochen werden. Kreisjugendring, die kirchliche Jugendarbeit, Sportvereine und Musikschulen könnten hier zusammenarbeiten.
Schulseelsorger Helmut Enzenberger vom Ostendorfer-Gymnasium, der das Treffen moderierte, wies darauf hin, dass es den kirchlichen Trägern dauerhaft nicht nur um das Stillen bestimmter Grundbedürfnisse wie Wohnraum und medizinische Versorgung gehen dürfe, sondern auch die soziale und berufliche Integration sowie eine „spirituelle Begleitung“ im Blickfeld sein müsse.
29.03.22
Neumarkt: „ Konkurrenz vermeiden“
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