„Vollkommen im Unklaren“

NEUMARKT. Die CSU-Stadtratsfraktion will trotz der Kostenexplosion bei ihrem „Ja“ zum Neubau des neuen Neumarkter Feuerwehrhauses bleiben.

Bereits im Oktober des vergangenen Jahres hatten sich die CSU-Stadträte für einen funktionalen Neubau des Feuerwehrhauses am Kurt-Romstöck-Ring ausgesprochen. Diese Zustimmung erneuerten die Christsozialen nun in ihrer letzten Fraktionssitzung – und das trotz einer massiven Steigerung der Projekt-Kosten, die darüber hinaus dem Stadtrat erst vor kurzem bekannt gemacht worden war. Zeitgleich wiederholte die Fraktion ihr Unverständnis und ihre Kritik am Projektmanagement von OB und Stadtverwaltung.

„Wir sind nach wie vor von der Notwendigkeit eines funktionalen Neubaus des Feuerwehrhauses überzeugt und auch gerne bereit, die dafür notwendigen Mittel zu bewilligen“, sagte Vorsitzender Marco Gmelch. Gleichzeitig sei es aber auch die zentrale Aufgabe des Stadtrates, auf eine ausgewogene Verwendung der öffentlichen Steuergelder zu achten – ganz besonders bei der Vielzahl an Großprojekten, die derzeit von der Stadt Neumarkt geplant oder umgesetzt werden.


Daher dürfe es einfach nicht sein, dass die Stadträte über eine zu erwartende Preissteigerung von etwa 13 auf knapp 24 Millionen Euro lange Zeit „vollkommen im Unklaren“ gelassen werden, sagte Feuerwehrreferent Reinhard Brock. Schließlich könne man nur auf Basis einer soliden finanziellen Planung verantwortungsvolle politische Entscheidungen zugunsten der Bürger treffen.

Deshalb würden auch die aktuellen Vorschläge der Verwaltung zu Einsparungspotentialen beim Neubau der Hauptfeuerwache von der CSU-Fraktion unterstützt. „Durch den Wegfall von Wasserflächen und Fassadenbegrünung sowie den Verzicht auf eine Hybridbauweise und auf das zweite Obergeschoss an der südwestlichen Gebäudeecke können knapp zweieinhalb Millionen Euro eingespart werden“, sagte Bürgermeister Markus Ochsenkühn. Dies sei sicherlich ein richtiger Schritt auf dem Weg zu einem zeitgemäßen Neubau, der sich an den Bedürfnissen der Feuerwehr ausrichte.

Diese Vorschläge würden jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass von einer „verantwortungsvollen, transparenten und daher nachvollziehbaren Planung“ des Großprojekts über einen „viel zu langen Zeitraum nicht die Rede sein“ konnte, sagte Gmelch.
08.06.22
Neumarkt: „Vollkommen im Unklaren“
Telefon Redaktion


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