Proteste gehen weiter

NEUMARKT. Das Aktionsbündnis Trassengegner und die in ihm organisierten Bürgerinitiativen entlang der Juraleitung sehen sich gut aufgestellt für weitere Proteste und Maßnahmen gegen die Juraleitung im Herbst.

Kürzlich fand anlässlich eines „Infomarktes“ der Firma Tennet eine Mahnwache statt, mit der die Trassengegner ihrer grundsätzlichen Ablehnung gegen das Projekt Nachdruck verliehen.

Die Betroffenheit der Menschen entlang des Juraleitungs-Neubaus - viel soll durch den Landkreis Neumarkt verlaufen - ist immens, und viele Landwirte fürchten, die Grundlage für ihre Existenz zu verlieren, hieß es von den Trassengegnern. Besonders zynisch erscheine es, dass Tennet mit keinem der Infoveranstaltungen oder Infomärktem direkt vor Ort an die Brennpunkte des Geschehens gegangen ist, obwohl der Altdorfer Bürgermeister Martin Tabor dies im Vorfeld vom Übertragungsnetzbetreiber explizit gefordert hatte.

"Wenn die Firma Tennet nicht zu uns kommt, kommen wir eben zu ihr", war deshalb auch das Motto der Mahnwache vor einem „Infomarkt“ in Schwarzenbruck, bei der rund 50 Teilnehmer ein Zeichen gegen die Juraleitung setzten. Auch Bürgermeister Tabor und Altdorfer Stadträte waren zur Unterstützung vor Ort.

Dass ein Tennet-Sprecher jetzt in einem öffentlichen Pressestatement das Resümee zieht, es hätte bei den Veranstaltungen zur Juraleitung in den letzten zwei Wochen "keine lautstarken Proteste" gegeben, sei eine „bemerkenswerte Verdrehung“ der tatsächlichen Ereignisse. "Dass das lautstarke Pfeifkonzert und die Reden vor dem Info-Markt in Schwarzenbruck von den Mitarbeitern der Firma Tennet überhört werden konnten, ist auszuschließen", sagte Aktionsbündnis-Sprecherin Dörte Hamann. "Auch in den Veranstaltungen mit der Firma Tennet, die nur für einige BI-Vertreter veranstaltet wurden, ging es teilweise emotional hoch her", sagte sie.


Ein besonders effektives juristisches Mittel seien Betretungsverbote entlang der geplanten Trasse. Damitkonnten viele Grundstückseigentümer Tennet davon abhalten, Untersuchungen vor Ort durchzuführen. Dadurch verzögerten sich die Planungen der Juraleitung und des Umspannwerkes in Ludersheim.

Das Ergebnis des Raumordnungsverfahrens (wir berichteten vielfach) stimme die Trassengegner in mancher Hinsicht sogar positiv, hieß es, denn die Firma Tennet werde mit einer Vielzahl von Auflagen belegt, die eine Realisierung des Projektes massiv beeinträchtigen und in der Folge zu einer Verschiebung der Trasse führen könnten. Das Ende des Raumordnungsverfahrens bedeutet nicht, dass die Juraleitung damit genehmigt ist. Die Bürgerinitiativen würden bei ihrer Forderung bleiben: "Keine Trasse, nirgends!"
03.08.22
Neumarkt: Proteste gehen weiter
Telefon Redaktion


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