Beleuchtung wird abgeschaltet


In Neumarkt soll ab Mitternacht die Straßenbeleuchtung ausgeschaltet werden
Foto: Archiv/ADFC/Oliver Tjaden
NEUMARKT. Dunkle Zeiten für Nachtschwärmer, Schichtarbeiter oder Zeitungsausträger: in Neumarkt soll ab Mitternacht die Straßenbeleuchtung ausgehen.

In einer Kampfabstimmung sprach sich der Neumarkter Stadtrat mit 21:16 Stimmen für diese Maßnahme im Zuge der Energie-Einsparmöglichkeiten aus. Andererseits wird in den Schulen die Temparatur nicht noch weiter heruntergedreht.

Bei den meisten Punkten des umfangreichen Spar-Pakets gab es in der Stadtratssitzung kaum Diskussionen - weder beim Verzicht auf die Eislaufbahn noch bei der Reduzierung der Temparatur in den Saunen des Schloßbades gab es nennenswerten Widerstand. Abgelehnt wurde allerdings fraktionsübergreifend schon im Vorfeld der Abstimmungen eine Absenkung der Temperatur in den Klassenzimmern der Neumarkter Schulen auf 19 Grad.

Richtig unterschiedliche Meinungen gab es bei der Straßenbeleuchtung im Neumarkter Stadtgebiet. Oberbürgermeister Thomas Thumann räumte ein, daß manche der bereits umgesetzten Sparmaßnahmen - wie die abgeschaltete Beleuchtung von Münster oder Rathaus - durchaus „Showcharakter“ hätten.

Richtig Energiesparen könne man aber zum Beispiel bei der Straßenbeleuchtung - und hier gab es dann auch prompt unterschiedliche Meinungen. Vor allem von der CSU kamen Einwände zu den Plänen, die Straßenbeleuchtung um Mitternacht abzuschalten. Es wurde auf die Sicherheitsbedürfnisse von Zeitungsausträgern aber auch von Schichtarbeitern hingewiesen, die am frühen Morgen auf dunklen Straßen mit dem Fahrrad zum Bahnhof strampeln müßten, aber auch auf junge Leute, die sich in den Clubs ja nicht unbedingt schon vor Mitternacht auf den Heimweg machen würden.


Ein teilweises Abschalten je nach Straße ist übrigens aus technischen Gründen nicht möglich: entweder alle oder gar keine.

Professor Dr. Peter Grewe (UPW) warf sich für die Abschaltungspläne in die Bresche: man baue mit diesen Maßnahmen ja schließlich für nichts Geringeres als den Katastrophenfall vor und könne dabei nicht auf jeden Rücksicht nehmen, der „um drei Uhr aus der Kneipe wackelt“.

Jakob Bierschneider (UPW) forderte Solidarität von allen Seiten ein; „wir wissen nicht, was auf uns zukommt!“. Mit der Abschaltung der Straßenbeleuchtung könne die Stadt auch nach außen zeigen, daß man Einsparmöglichkeiten umsetzt, „die wirklich was bringen“.

Auf Vorschlag der CSU wurde über das Maßnahmen-Paket dann in zwei Schritten abgestimmt: zuerst über das Paket ohne Straßenbeleuchtung, dann noch einmal über die Straßenbeleuchtung allein. Während die Entscheidung für das Paket fast einstimmig erfolgte, zog sich die Entscheidung für eine Abschaltung der Straßenbeleuchtung quer durch mehrere Fraktionen und endete schließlich mit 23:16 Stimmen.
30.09.22
Neumarkt: Beleuchtung wird abgeschaltet
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