„App“ für Ausländer
Landrat Willibald Gailler stellte die neue App im Landkreis Neumarkt vor
Foto: Rita Pirkl
NEUMARKT. Die meisten ausländischen Mitbürger im Landkreis stammen aus Polen und Rumänien - für sie und andere gibt es jetzt eine eigene „App“.
Mit der „App“ soll das „Einkapseln“ in ethnischen Gruppen, die Unzufriedenheit durch Unwissenheit über Gegebenheiten des neuen Landes, Missverständnisse und „im schlimmsten Fall sogar Kriminalität“ verhindert werden, heißt es aus dem Landratsamt. Dabei sind viele Menschen aus der Zielgruppe in Neumarkt oft weit besser informiert als sich das so mancher Beamte vorstellt: die
Live-Übersetzungs-Seite von
neumarktonline in weit über hundert verschiedene Sprachen (von „Afrikaans“ bis „Zulu“) erfreut sich beispielsweise in Neumarkt großer Nachfrage - besonders die ukrainische Übersetzung wird oft aufgerufen. Und damit läßt sich übrigens jede Homepage - auch die des Landratsamtes - live übersetzen...
Aber es soll halt eine „App“ sein, mit der sich die 14.671 im Landkreis lebenden Ausländer aus 129 Herkunftsländern informieren können. Mehr als die Hälfte stammen übrigens aus Ländern der Europäischen Union.
Die „Top Ten“ im Landkreis führen
Polen (1814) vor Rumänen (1740) an. Auf den Plätzen der Herkunftsländer folgen Ukraine (1186), Kosovo (1076), Kroatien (959), Syrien (839), Türkei (757), Ungarn (715), Bulgarien (512) und die Tschechische Republik (470).
Viele Ämter, Stellen und Organisationen im Landkreis kümmern sich haupt- und ehrenamtlich um das Thema Integration, hieß es. Sie treffen sich regelmäßig im Migrations- und Integrationsteam , das es seit 2004 gibt, um sich abzustimmen. Mitglieder sind die Ausländerbehörde, das Sozialamt, das Ordnungsamt, das Arbeitsamt, das Jobcenter, die Flüchtlings- und Integrationsberatung, der Jugendmigrationsdienst, Integrationslotsen, Integrationskoordinatoren, die Regionalkoordinatorin und bei Bedarf die Integrationskursträger. In dem Gremium wurde entschieden, eine „Integreat-App“ im Landkreis Neumarkt umzusetzen.
Das kleine Programm wurde 2015 von Studenten in Augsburg entwickelt, wird gemeinnützig betrieben und aktuell von über 85 Kommunen verwendet. Dort sollen zugewanderte Menschen auf kommunaler Ebene alle relevanten Informationen mehrsprachig erfahren.
Aktuell stehen allerdings nur acht Fremdsprachen zur Verfügung. Für die Überprüfung der restlichen Sprachen fehlt aktuell noch das Geld, hieß es.
25.11.22
Neumarkt: „App“ für Ausländer