Kapitän ist schuld
Rund um das havarierte Schiff wurde eine Ölsperre ausgelegt
Foto: Gottschalk
NEUMARKT. Der 61jährige slowakische Kapitän ist schuld an der Havarie seines Gütermotorschiff am Samstag auf dem Main-Donau-Kanal bei Berching.
neumarktonline hat darüber bereits
am Samstag berichtet. Im Verlauf der Arbeiten wurde unter Wasser ein Auto mit einem Toten entdeckt (
wir berichteten)
Nach Angaben der für diesen Bereich zuständigen Beilngrieser Wasserschutzpolizei führte „menschliches Fehlverhalten“ des Schifführers dazu, daß das mit 700 Tonnen Raps beladene Schiff bei Berching mit dem Bug ans rechte nautische Ufer prallte.
Kurz vor 8 Uhr wurden am Samstag Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Wasserwacht und Wasserschutzpolizei zur technischen Hilfeleistung an dem Frachtschiff auf der Bundeswasserstraße Main-Donau-Kanal alarmiert. Die Einsatzkräfte fanden im Oberwasser der Berchinger Schleuse ein Frachtschiff vor, dass bereits an der Kanalmauer festgemacht hatte.
Die erste Erkundung ergab eindringendes Wasser im Bugbereich des voll beladenen Frachtschiffes; durch eine Beschädigung in der Außenwand des Schiffes geriet Wasser durch ein etwa 25 Zentimeter großes Leck in ein Schott im Bugbereich. Umgehend wurde mit einer Fahrzeugpumpe und Tauchpumpen das eindringende Wasser abgepumpt und rasch ein Zustand erreicht, daß das Schiff nicht tiefer sank.
Im weiteren Einsatzverlauf konnte das Leck in der Schiffsaußenwand durch Taucher der Wasserwacht lokalisiert und mit Abdichtausrüstung weitgehend abgedichtet werden.
Neben der Sicherung des Frachtschiffes wurde mit zwei Booten der Feuerwehr vorbeugend zum Schutz des Gewässers eine Ölsperre rund um das Schiff gelegt. Zur Beseitigung von im Inneren des havarierten Schiffsteils aufgeschwommenen Öls wurde die Fachgruppe Ölschaden des Technischen Hilfswerkes Kelheim hinzualarmiert, die den Ölfilm mit einer speziellen Skimmerpumpe von der Oberfläche aufnahm und in vorbereitete Behälter abpumpte.
Die eingesetzten Taucher konnten das Leck letztendlich notdürftig abdichten. Die Höhe des Sachschadens lässt sich noch nicht abschätzen. Eine Fachfirma wird nun den Schaden beheben, so dass das Gütermotorschiff seine Fahrt fortsetzen kann.
Das Rote Kreuz stellte die rettungsdienstliche Absicherung des bis weit in den Nachmittag hinein andauernden Einsatzes und die Verpflegung der in Spitze etwa 100 Einsatzkräfte sicher, das THW Neumarkt bereitete die Ausleuchtung der Einsatzstelle vor.
04.12.22
Neumarkt: Kapitän ist schuld