Noch viel Nachholbedarf
2021 wurden Neumarkt von der damaligern Verkehrsministerin Kerstin Schreyer als „fahrradfreundliche Stadt“ ausgezeichnet
Foto: Archiv/StMB
NEUMARKT. In der angeblich „fahrradfreundlichen Stadt“ Neumarkt gibt es gerade bei der Fahrrad-Infrastruktur noch viel Nachholbedarf.
Nachdem man sich vor zwei Jahren von der damaligern Verkehrsministerin Kerstin Schreyer als „fahrradfreundlich“ feiern ließ (
wir berichteten) ist der Weihrauch längst verflogen und der ADFC holte jetzt die Stadt Neumarkt auf den realistischen Boden zurück: der Fahrrad-Club kritisierte in seinem Fahrradklima-Test vor allem zu wenig Sicherheit auf Neumarkts Radwegen.
84 Prozent der befragten Radfahrer hätten kritisiert,
dass die Radwege in Neumarkt zu schmal sind und damit ein
Sicherheitsrisiko darstellen, hieß es. 77 Prozent waren der Meinung, daß in Neumarkt kaum
komfortable und sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder zu finden seien.
72 Prozent sind der Meinung, dass sicheres Fahren auf Radwegen und
Radfahrstreifen nicht möglich ist. Ebenso viele fühlen sich beim Fahren im
Mischverkehr mit Autos behindert und bedrängt. 73 Prozent würden häufig Konflikten mit Autofahrern
erleben.
Auch der örtliche ADFC sieht die „seit vielen Jahren bestehenden,
schwerwiegenden Mängel“, vor allem im Sicherheitsbereich, wieder
bestätigt. Leider seien immer noch keine konsequenten Maßnahmen zur
Verbesserung der Radverkehrssituation in Sicht, hieß es.
Mit einer Gesamtbewertung der Fahrradsituation von 3,92 belegt Neumarkt
deutschlandweit Platz 191 von 447 in der Kategorie 20.000 bis 50.000
Einwohner. Im bayernweiten Vergleich liegt Neumarkt in seiner
Kategorie auf Platz 19 von 47.
24.04.23
Neumarkt: Noch viel Nachholbedarf