Minister brachten Zuschüsse


Die medizinische Versorgung soll künftig in Parsberg „besser sein als jemals zuvor“
Foto: Oliver Schwindl
NEUMARKT. Nach der Schließung des Krankenhauses in Parsberg soll ein „Haus für Pflege und Soziales“ entstehen - am Samstag gab es Geld dafür.

Finanzminister Albert Füracker und Gesundheitsminister Klaus Holetschek übergaben einen Förderbescheid in Höhe von 5,37 Millionen Euro. Sie wurden in Parsberg von Landrat Willibald Gailler und Bürgermeister Josef Bauer empfangen.

Das Haus der Pflege und Soziales wird seinen Schwerpunkt auf die Pflege von Menschen mit Demenz legen. Wenn Menschen an Demenz erkranken, sei das für ihr Umfeld eine große Herausforderung, sagte Holetschek. In Bayern würden rund 270.000 Menschen mit Demenz leben – davon allein im Landkreis Neumarkt über 2300 Betroffene.

Die geplante Einrichtung in Parsberg wird 77 Dauer-Pflegeplätze mit eingestreuter Kurzzeitpflege, 30 Tages-Pflegeplätze, einen ambulanten Pflegedienst sowie ein Quartiersbüro beinhalten. Das bauliche und das Pflege- und Betreuungskonzept wurden in enger Abstimmung mit der Regierung der Oberpfalz sowie im Landratsamt Neumarkt erstellt und stellt nach deren Ansicht ein denkbar gutes Gesamtkonzept dar. Eine hochwertige energetische Sanierung des gesamten Gebäudebestandes soll für einen nachhaltigen ökonomischen und ökologischen Betrieb sorgen.

Das Haus für Pflege und Soziales soll mittelfristig eine entscheidende Ergänzung für die Sicherung der Betreuung und Pflege älterer Menschen in der Region sein, hieß es. Die Umsetzung der Konzeption eines Quartierhauses nach den Richtlinien des Kuratoriums Deutsche Altenhilfe mit Dauer-Pflegeeinrichtung, Tagespflege, Ambulantem Pflegedienst und einem Quartiersbüro, das die Verankerung und Öffnung in den sozialen Nahraum sicherstellt, werde ein „Leuchtturmprojekt“ in der Stadt Parsberg und der Region darstellen.


Das Projekt sei für den ländlichen Raum Bayerns sehr wichtig und könne auch für andere Projekte als Anreiz und gelungenes Beispiel dienen. Von den Gesamtkosten in Höhe von etwa 23 Millionen Euro wurde jetzt der Bescheid über eine Förderung aus dem „Programm Pflege-so-Nah“ in Höhe von 5,37 Millionen Euro übergeben.

Staatsminister Albert Man wolle Impulse setzen, dass Pflegeeinrichtungen gerade auch im ländlichen Raum geschaffen werden, sagte Füracker. Es sei ihm wichtig, dass pflegebedürftige Menschen möglichst nahe an ihrem bisherigen Lebensmittelpunkt bleiben können, ergänzte Holetschek.

Der künftige Campus werde nach Meinung von Landrat Willibald Gailler mit dem vorgesehenen Konzept zu einem neuen Zentrum der ärztlichen und pflegerischen Versorgung mit hoher Ausstrahlungskraft über den gesamten südöstlichen Landkreis Neumarkt hinaus werden. Das Klinikum investiere in den kommenden Jahren 45 Millionen Euro in diesen Standort, davon mehr als die Hälfte für das Haus für Pflege und Soziales. Er sei überzeugt, dass die medizinische und pflegerische Versorgung in Parsberg nach Fertigstellung aller Maßnahmen „besser sein wird als jemals zuvor“.

Losgehen soll es mit den Arbeiten Anfang 2024. Zwei Jahre sind dafür geplant, so dass mit einer Eröffnung zum Jahreswechsel 2025/26 zu rechnen ist. Weitere Bausteine des Campus sind das neues Ärztehaus, das im Oktober eröffnet werden soll. Die Medizinischen Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz werden auf dem westlichen Teil des Geländes in einem Neubau eine psychosomatische Klinik mit 25 Betten und zehn tagesklinischen Behandlungsplätzen errichten. Auch hier beginnen in Kürze die Bauarbeiten.
27.05.23
Neumarkt: Minister brachten Zuschüsse
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