„Zu laut telefoniert“

In diesem Wohnblock geschah die Tat
NEUMARKT. Mit einem verblüffenen Motiv wartete der Mann auf, der im Oktober letzten Jahres einen 25jährigen Besucher in seiner Wohnung erstochen hat.
Der junge Mann sei bei ihm zu Besuch gewesen und habe „zu laut telefoniert“, sagte der 45jährige Mann, der sich seit Montag vor der fünften Strafkammer des Landgerichts Nürnberg-Fürth wegen Totschlags verantworten muß. Ansonsten verwies der Angeklagte zum Teil auf Erinnerungslücken.
Er hatte damals seinen jüngeren Besucher mit einem messerähnlichen Brieföffner erstochen. Die Tat selbst hat der Mann bereits kurz nach seiner Festnahme gestanden.
Der Notruf traf bei der Neumarkter Polizei am 6.Oktober letzten Jahres gegen 21.45 Uhr ein: ein Mensch soll in der Wohnung des 47jährigen Mannes in der Nähe des Schloßweihers durch einen Stich verletzt worden sein. Die Einsatzkräfte fanden in der beschriebenen Wohnung tatsächlich einen schwerstverletzten 25jährigen Mann, der kurze Zeit später starb.
Die Polizei nahm noch in der Wohnung den 47 Jahre alten Mann fest, der kurze Zeit später die Tat einräumte. Ein Untersuchungsrichter erließ Haftbefehl gegen den Mann - schon damals nicht wegen „Mordes“, sondern wegen „Totschlags“.
Als mutmaßliches Tatwerkzeug wurde ein spitzer Gegenstand sichergestellt - später wurde er als „messerähnlicher Brieföffner“ mit einer Klingenlänge von 13 Zentimetern beschrieben.
Mit einem Urteil wird am Montag, 17.Juli, gerechnet.
10.07.23
Neumarkt: „Zu laut telefoniert“