U 18-Wahl mit Überraschungen


Junge Landkreis-Bürger durften an die Wahl-Urne - unser Foto entstand bei der U-18-Bundestagswahl im Jahr 2021
Foto: Archiv/ Alica Lachmann
NEUMARKT. Oberbürgermeister Thumann müßte in die Stichwahl, die AfD würde zweitstärkste Partei im Landtag - wenn Jugendliche das Sagen hätten.

Am Samstagabend wurden die Ergebnisse der „U18-Wahl“ im Landkreis Neumarkt bekannt, die für die Politik in der Realität zwar überhaupt keine Auswirkungen hat, die aber von Politikern durchaus aufmerksam beobachtet wird.

Landkreisweit durften zwischen 21. und 29. September 1644 Kinder und Jugendliche ihre Stimme bei einer „U18-Landtagswahl“ abgegeben. Die Ergebnisse aus den 13 Wahllokalen stehen nach Auszählung aller Stimmen fest: Die CSU hat mit 31,6 Prozent die meisten Stimmen gewonnen. Danach folgen die AfD mit 14,7 Prozent, die Freien Wähler mit 14,1 Prozent, die SPD mit 12,4 Prozent, die Grünen mit 11,8 Prozent, die FDP mit 4,3 Prozent, die Linke mit 3,4 Prozent, die ÖDP mit 2,8 Prozent, die BP mit 2,6 Prozent, Volt mit 1,1 Prozent, die Basis mit 0,8 Prozent und die V-Partei mit 0,2 Prozent.

Im größten Wahllokal beim Kreisjugendring in Neumarkt konnte neben dem Landtag auch der Bezirkstag sowie von den Neumarkter Kindern und Jugendlichen der Oberbürgermeister der Stadt Neumarkt gewählt werden. Aufällig hier: im Stadtgebiet Neumarkt erhielt die AfD von den Jugendlichen mit 6,3 Prozent sehr viel weniger Stimmen als im Landkreis (14,7 Prozent).

Ergebnisse aus dem Neumarkter Wahllokal:

Bei den Landtagswahlen gaben in diesem Wahllokal 578 Jungwähler ihre Erststimme ab:

574 Wähler gaben ihre Landtags-Zweitstimme ab:

Für den Bezirkstags gaben im gleichen Neumarkter Wahllokal 536 Jugendliche ihre Erststimme ab: Die Zweitstimme für den Bezirkstag gaben 549 Wähler ab:

Die OB-Wahl in Neumarkt:

277 Kinder und Jugendliche aus der Stadt Neumarkt durften auch den Oberbürgermeister wählen. Der amtierende Stadtchef Thomas Thumann erhielt dabei zwar die meisten Stimmen, müßte aber in eine Stichwahl mit dem CSU-Kandidaten Markus Ochsenkühn. Die einzelnden Ergebnisse: „Die U18-Wahl zeigt einmal mehr: Kinder und Jugendliche interessieren sich für Politik und wollen ihre Meinung vertreten“, sagte Stefanie Meier, die Vorsitzende des Kreisjugendrings. Sie würden mit ihren Interessen und Bedürfnissen von Entscheidungsträgern jedoch nach wie vor nicht ausreichend wahrgenommen.

Die große Zahl an jungen Wählern bei der U18-Wahl soll der Forderung des Bayerischen Jugendrings, das Wahlalter auf 14 Jahre zu senken, „neues Gewicht“ geben. Die Altersgrenze bedeute eine strukturelle Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen. Beim Neumarkter Kreisjugendring hofft man, „dass die Politik die Bedürfnisse junger Menschen nach der U18-Wahl und den Landtagswahlen besser in ihre Entscheidungen einbezieht“.
30.09.23
Neumarkt: U 18-Wahl mit Überraschungen
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