In Pflege der Landschaft investiert


Seit über 15 Jahren betreibt der Landschaftspflegeverband das „Haus am Habsberg“
Foto: Archiv/Katja Schumann
NEUMARKT. Der Landschaftspflegeverband setzte 2022 insgesamt 161 Landschaftspflegemaßnahmen mit einem Kostenvolumen in Höhe von knapp 590.000 Euro um.

Das bedeutet einen neuen Rekord. So wurden rund 60 Hektar landschaftsprägender Magerrasen und rund 70 Hektar Feuchtflächen und Moore gepflegt, hieß es bei der Mitgliederversammlung.

Aber auch zahlreiche Neuanpflanzungen, die Pflege alter Kopfweiden sowie die Renaturierung und Neuanlage von Kleingewässern wurden durchgeführt. Wichtigste Umsetzungspartner bei diesen Maßnahmen seien die Landwirte, hieß es. Sie seien es, die die oft extrem schwierigen Feuchtflächen mähen oder steile Magerrasenhänge mit Motorsäge und Motorsense freistellen. An sie konnten für die Durchführung all dieser Maßnahmen knapp 460.000 Euro ausbezahlt werden - das ist ebenfalls mehr als je zuvor.

Das landkreisübergreifende „Juradistl-Projekt“ soll von 2023 bis einschließlich 2026 für weitere vier Jahre gefördert wird, hieß es bei der Zusammenkunft. Neu ist dabei, dass die Projektkoordinierung vom Neumarkter Landschaftspflegeverband übernommen wird.

Bei der Mitgliederversammlung informierte Landrat Willibald Gailler in seiner Eigenschaft als Vorstandsvorsitzender über die im Jahr 2022 durchgeführten Maßnahmen und gab einen Ausblick auf 2023.

In enger Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt wird seit mehr als 20 Jahren ein jährliches Bauprogramm zur Umsetzung der im Landkreis Neumarkt vorhandenen Gewässerentwicklungspläne aufgestellt. Die gesamte organisatorische und finanzielle Abwicklung dieser Maßnahmen läuft über den Landschaftspflegeverband. So wurde beispielsweise 2022 die Schwarzach bei Rengersricht auf einer Länge von 440 Metern renaturiert. Außerdem organisierte der Landschaftspflegeverband heuer im Juni einen Gewässernachbarschaftstag in Pavelsbach.


Durch gezieltes Monitoring von Pflegeflächen wurden 14 Flächen untersucht, die im Rahmen des Ersatzgeldprojekts vom Landschaftspflegeverband betreut werden. Durch die ökologische Aufwertung und Pflege der Flächen konnten gravierende Veränderungen im Artenreichtum festgestellt werden. Fanden sich bei einer Ersterfassung im Jahr 2015 zunächst 42 Pflanzen- und 46 Tierarten der Roten Liste, also Arten, die gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind, so stiegen diese Zahlen bei der Folgeerfassung im Jahr 2022 auf 58 Pflanzen- und 63 Tierarten der Roten Liste an. Gezielte Pflege und extensive Bewirtschaftung würden dafür sorgen, dass sich diese Flächen zu wichtigen Lebens- und Schutzräumen für gefährdete Arten entwickeln.

Auch ein im Rahmen der Heckenpflegemaßnahmen durchgeführtes Projekt zur Artenerfassung soll zeige, dass sich die fachgerechte Heckenpflege positiv auf den Artenreichtum auswirke.

Nach zwei schwierigen Jahren unter dem Eindruck von Corona konnten im letzten Jahr im „Haus am Habsberg“ rund 270 Umweltbildungseinheiten durchgeführt wurden.
16.10.23
Neumarkt: In Pflege der Landschaft investiert
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