Tödliche Mähroboter
Die Redaktion entschloß sich, ein „friedliches“ Bild eines Igels zu veröffentlichen
Foto: Archiv/ Rainer Mayer
NEUMARKT. Die eigentlich so praktischen Mähroboter richteten auch im Raum Neumarkt schon wahre Gemetzel unter im Garten herumstreifenden Igeln an.
Der Bund Naturschutz stellte unserer Zeitung ganz aktuelle Fotos der Igel-Expertin Barbara Göttler mit der Bitte zur Verfügung, sie als Schock-Fotos („wie auf den Zigarettenpackungen“) zu veröffentlichen. Darauf verzichtete allerdings die Redaktion: die Bilder der zerfetzten Tiere sind einfach zu grausam.
Für Igel-Expertin Göttler sei es eine enorme seelische Belastung, wenn ihr derart verletzte oder auch bereits tote Tiere gebracht oder einfach vor die Haustür gelegt werden.
In der Gebrauchsanleitung fast aller Mähroboter stehe zwar, sie sollen nicht ohne Aufsicht betrieben werden, aber nach Informationen der Naturschützer soll es Gartenbesitzer geben, „die sogar übers Wochenende verreisen und ihren Mähroboter in der Zwischenzeit auf dem Grundstück laufen lassen“.
Jetzt will man alle Gemeinden bitten, in ihren Mitteilungsblättern darauf hinzuweisen, dass der Einsatz von Mährobotern spätestens mit Beginn der Abenddämmerung gestoppt und beendet werden müsse, weil sich um diese Zeit die geschützten Stacheltiere auf Nahrungssuche begeben. Darauf seien sie dringend angewiesen, um den Winter zu überleben.
Igel-Expertin Göttler berät und unterstützt übrigens Igelfreunde gerne, gerade jetzt, bevor die Igel sich zum Winterschlaf zurückziehen. Man kann bei ihr auch noch Schlafhäuser und Futterhäuser erwerben.
23.10.23
Neumarkt: Tödliche Mähroboter