„Kannibalismus untereinander“
NEUMARKT. Die ÖDP kritisiert den Streit um die geplanten Supermärkte in den Gemeinden an der B299.
„Der Flächenfraß eskaliert zwischen Berching und Sengenthal“, heißt es in einer von stellvertretendem Kreisvorsitzenden Wolfgang Branner unterzeichneter Stellungnahme des ÖDP-Kreisverbandes.
Die ÖDP erinnerte an ein „Plankstettener Gespräch“ vor vier Jahren, wo Professor Miosga von der Universität Bayreuth über das Thema Begrenzung der Flächeninanspruchnahme in Bayern referierte. Damals seien neben Altlandrat Albert Löhner „nicht wenige“ Bürgermeister aus dem Landkreis Neumarkt zugegen gewesen.
Was sich nun derzeit zwischen den Gemeinden Mühlhausen, Sengenthal und Berching abspiele, habe leider sehr wenig damit zu tun. Mit Flächensparen habe der Konflikt im südlichen Landkreis um geplante Supermärkten in Berching, Mühlhausen, Sengenthal „sicher nichts zu tun, denn sonst würden diverse Akteure umsichtiger in Sachen Natur agieren“, heißt es in der Stellungnahme.
Auch die regionalen Nahversorger würden letztendlich die Verlierer des „ungezügelten Wachstums- und Expandierungswahns einiger Bürgermeister“ werden. Das Zauberwort „Vollsortiment“ stehe leider immer noch über Nachhaltigkeit.
Die Zeit zum Umdenken sei längst überfällig, denn sonst werden sich „von Berching bis Lauterhofen Supermärkte und Lagerhallen aneinanderreihen“, sagte Kreisrat Wolfgang Branner. Die Kommunen müßten endlich mit dem „Kannibalismus untereinander“ im Wettstreit um mehr Gewerbesteuern aufhören und gemeinsam Lösungen für ihre Kernorte erarbeiten. Ein Anfang wäre es, wenn alte Gewerbeflächen neu aufgewertet werden und nicht als Ablageort für jeglichen „Krempel“ dienten.
24.10.23
Neumarkt: „Kannibalismus untereinander“