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Wähler nicht mobilisiert

NEUMARKT. Dem amtierenden Oberbürgermeister ist es offensichtlich nicht gelungen, seine eigenen Wähler zur Teilnahme an der Stichwahl zu bewegen.

Mit den 9878 Stimmen aus der regulären OB-Wahl zwei Wochen zuvor hätte sich Thomas Thumann den Chefsessel im Neumarkter Rathaus bei der Stichwahl gesichert. Da stimmten aber nur 8102 Wähler für ihn.

Der künftige CSU-Oberbürgermeister Markus Ochsenkühn konnte dagegen ein großes Potential mobilisieren: statt 7409 Stimmen bei der ersten Wähl vereinte er in der Stichwahl 8792 Stimmen auf sich. 1776 Wahlstimmen Verlust für Thumann und 1383 Stimmen Gewinn für Ochsenkühn gegenüber zwei Wochen zuvor brachten die Entscheidung: 52 zu 48 Prozent für den CSU-Herausforderer.

Die Wahlbeteiligung sank auch prompt von 66,2 auf magere 53,7 Prozent

Bei der CSU wurde natürlich am Wahlabend ausgiebig gefeiert: „Am Ende eines überaus spannenden Abends sind wir alle sehr glücklich, dass nach 18 Jahren das Rathaus wieder von einem CSUler geleitet wird“, sagte Stadtverband-Vorsitzender Marco Gmelch im Rückblick auf eine „hochemotionale Wahlnacht“

Das künftige Stadtoberhaupt Markus Ochsenkühn bedankte sich nicht nur bei den Wählern – sondern zollte ausdrücklich dem unterlegenen Thomas Thumann seinen „vollen Respekt“. „Wer 18 Jahre in erster Reihe politische Verantwortung für unsere Stadt übernommen hat, dem kann man für sein Engagement und seine Arbeit nur Danke sagen“, sagte Ochsenkühn.

Ochsenkühn wies auch auf den „fairen und respektvollen Umgang“ der beiden Wahl-Kontrahenten miteinander hin – sowohl während der vergangenen Wochen des Wahlkampfes wie auch in der Zeit der gemeinsamen politischen Zusammenarbeit.


Man wolle dem scheidenden Oberbürgermeister Thomas Thumann an geeigneter Stelle für seine zahlreichen Verdienste die entsprechende Würdigung zukommen lassen, sagte Ochsenkühn.

Ochsenkühns „Dank an die Wähler“ sollte auch ausdrücklich diejenigen einschließen, die Thumann unterstützt haben: er möchte der Oberbürgermeister für alle Neumarkter sein und zusammen mit ihnen die Zukunft der Stadt gestalten, sagte der neue OB. Diesen Auftrag nehme er „in aller Demut an“.

Als Vorsitzender des Stadtverbandes und der CSU-Fraktion im Stadtrat wagt Marco Gmelch bereits einen Blick in die nähere Zukunft. Bisher war die CSU nach einem Wechsel eines UPW-Stadtrats vor einem Jahr (wir berichteten) zwar schon die stärkste Fraktion im Stadtrat. Zusammen mit der OB-Stimme konnte aber bisher die UPW ein Patt zwischen den beiden großen Fraktionen im Stadtrat erreichen.

Es wird erwartet, daß Markus Ochsenkühn als neuer Oberbürgermeister auf sein Stadtrats-Mandat verzichten wird, um einem CSU-Nachrücker den Einzug in den Stadtrat zu ermöglichen - an der Reihe wäre hier übrigens die vor zwei Wochen als Bezirksrätin wiedergewählte Heidi Rackl. Die CSU hätte dann eine klare Stimmenmehrheit gegenüber der UPW.

„Nun gilt es, in den kommenden Wochen die Weichen inhaltlich und personell so zu stellen, dass wir der neu gewonnenen Verantwortung in Partei und Fraktion gerecht werden können“, sagte Gmelch. Dabei seien sich die CSU-Stadträte und auch die Mitglieder des Stadtverband-Vorstandes darüber im Klaren, dass sie unter einem OB aus den eigenen Reihen noch stärker bei der inhaltlichen Ausgestaltung der Stadtpolitik gefordert sein werden. „Wir wechseln quasi von der Oppositions- auf die Regierungsbank“, sagte Gmelch über die neue Rolle der CSU.

Auch Marco Gmelch erhielt viel Lob von seinem Stellvertreter im Stadtverband, Florian Basel: Gmelch habe die Partei „mit all seinem Herzblut“ durch schwierige Zeiten geführt und gerade in den letzten Monaten dafür gesorgt, dass alle Beteiligten an einem Strang gezogen und sich für das gemeinsame Ziel eingesetzt haben.

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ISSN 1614-2853 21. Jahrgang

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