Mondfinsternis zum „Astronomie-Tag“


Den Verlauf der Mondfinsternis zeigt diese Grafik der „Vereinigung der Sternenfreunde“
(Zur Vergößerung auf die Grafik klicken)
NEUMARKT. Mit einem besonderen Himmelschauspiel - einer Mondfinsternis - kann zum „Tag der Astronomie“ am Samstag die Neumarkter Sternwarte aufwarten.

Zwar taucht der Mond nur zu einem kleinen Teil in den Schatten der Erde ein, dafür ist die Finsternis aber den ganzen Abend über in ihrer vollen Länge zu sehen, wenn das Wetter über Neumarkt mitspielt.

Die Fritz-Weithas Sternwarte in Neumarkt öffnet von 19 Uhr bis 23 Uhr ihre Pforten.

Ziel der von der Vereinigung der Sternfreunde bundesweit koordinierten Veranstaltung ist: jeder soll einmal den Sternhimmel live erleben. Aber auch bei bedecktem Himmel wird in den Räumen der Sternwarte ein interessantes Programm geboten.

Am Abend des 28. Oktober um 22.24 Uhr Uhr erreicht der Mond seine Vollmondstellung. Zwei Tage vorher befand er sich in Erdnähe und ist am Astronomietag-Abend mit 365.500 Kilometern immer noch recht nah. Doch das eigentlich Besondere ist seine Position neben der Ekliptik: Etwa 17 Stunden vor Vollmond passiert der Mond die scheinbare Sonnenbahn von Süd nach Nord, er befindet sich im „aufsteigenden Knoten“.

Daher kann man an diesem Abend auch über Neumarkt eine Mondfinsternis verfolgen: Mit dem bloßen Auge wird der Mond nur etwas „angeknabbert“ erscheinen, durch das Fernrohr der Sternwarte wird man aber deutlich sehen, dass dem Mond am unteren Rand ein gutes Stück fehlt.

Bei bedecktem Himmel halten Dr. Klaus-Peter Dörpelkus und Hans-Werner Neumann Kurzvorträge über das Sonnensystem. Besonders interessant sind Jupiter und Saturn.

Da sich der Jupiter einmal in etwa zwölf Stunden um seine Achse dreht, bewegen sich die äußeren Schichten mit Geschwindigkeiten von einigen hundert Kilometern pro Stunde. Der sogenannte „rote Fleck“ ist ein Sturmgebiet größer als die Erde - er wurde schon von Galileo Galilei im Jahr 1610 entdeckt.

Der Saturn begeistert durch sein ausgedehntes Ringsystem, das sich fast 500.000 Kilometer ausdehnt. Es besteht aus kleinen Teilchen, die von Wassereis überzogen sind. Das von ihnen reflektierte Sonnenlicht bewirkt, dass man das Ringsystem von der Erde aus sehen kann. Im Teleskop kann man auch die größten Monde der beiden Planeten beobachten.


Der Sternhimmel am Astronomietag

Ende Oktober kann man sich abends von den Sommersternbildern verabschieden: Im Südwesten stehen die Sternbilder Schwan, Leier und Adler noch hoch am Himmel. Deren drei Hauptsterne Deneb, Wega und Atair bilden das sogenannte „Sommerdreieck“. Bei dunklem Himmel sieht man das Band der Milchstraße, doch das wird der Vollmond am Astronomietag leider verhindern.

In südlicher Himmelsrichtung leuchtet tief über dem Horizont in einer sonst sternarmen Umgebung der Ringplanet Saturn. Weiter nach Osten folgt ihm Neptun, zu dessen Beobachtung man aber mindestens ein kleines Teleskop benötigt.

Im Südosten ist bereits das „Herbstviereck“ aufgegangen: Es setzt sich aus drei Sternen des Sternbildes Pegasus und, links oben, einem Stern der Andromeda zusammen. Unterhalb und links vom Pegasus verlaufen die Sternenketten der Fische – alles schwache Sterne, die vom hellen Mondlicht weitgehend verschluckt werden.

Links unterhalb vom Herbstviereck, in den „Fische“, steht an diesem Abend der Vollmond und eine Handbreit links vom Mond der Riesenplanet Jupiter. Auch Jupiter wird von Monden begleitet, die man im Fernrohr einer Sternwarte gut sehen kann.

Unterhalb der „Fische“ macht sich das Sternbild „Walfisch“ breit; das ist bekanntlich biologisch nicht richtig, genauer müsste der „Cetus“ eher Meeresungeheuer heißen. Im Walfisch gibt es einen Stern, der nur alle elf Monate so hell wird, dass man ihn mit bloßem Auge sehen kann: Mira, die „Seltsame“. Im Oktober sollte Mira mit einem Fernglas noch zu erkennen sein.

Im Laufe der Nacht gehen die Sommersternbilder im Westen unter, die Herbststernbilder passieren die Südrichtung, im Osten treten die Wintersternbilder über den Horizont. Wer bis nach Mitternacht durchhält, kann sogar den „Himmelsjäger Orion“ begrüßen.
25.10.23
Neumarkt: Mondfinsternis zum „Astronomie-Tag“
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