„Schließung droht“


Viele Bürger waren zu Info-Veranstaltung gekommen

NEUMARKT. Innerhalb von zehn Tagen wurden fast 600 Unterschriften für die Erhaltung des Edeka-Marktes im Zentrum von Mühlhausen gesammelt.

Wenn das vom Bürgermeister und der Gemeinderatsmehrheit geplante Einkaufszentrum im Gewerbepark Nord komme, habe das tatsächlich die Schließung von Edeka in Mühlhausen zur Folge, sagte Marktleiter Daniel Pirzer. Bei einer Info-Veranstaltung im gut gefüllten Feuerwehrsaal stellten auch Vertreter von Netto und der Edeka-Expansionsgebietsleiter ihre Sichtweise dar. Edeka habe das Angebot der Gemeinde Mühlhausen, in das Gewerbegebiet Nord umzuziehen, abgelehnt und die Erweiterung am Standort im Ortskern weiterbetrieben.

Dann stellte Dipl.-Ing. Gabriele Ostertag von der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung eine Studie vor, die im Gegensatz zur anderen Studie auch offen ausgelegt war. Ostertag sagte voraus, dass das Einkaufszentrum im Gewerbegebiet durch seine Magnet-Wirkung mit mindestens 25 Prozent Umsatzreduzierung zur Schließung der innerörtlichen Geschäfte führen werde. Sie verwies aber auch auf das Landesentwicklungsprogramm, nach dem die Gemeinde Mühlhausen als „Grundzentrum“ lediglich die Aufgabe habe, sich selbst und nicht die Nachbarn zu versorgen. Daher entspreche das „Einkaufszentrum Nord“ nicht den Vorgaben der anzustrebenden räumlichen Ordnung und Entwicklung der Bayerischen Staatsregierung.


In der anschließenden Fragerunde meldeten sich neben dem Bürgermeister überwiegend auch Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung zu Wort und stellten vor allem den geplanten Edeka-Markt in Pollanten als „Schreckgespenst“ dar, der zur Schließung des Mühlhausener Markts führen würde. Hier widersprachen Gabriele Ostertag und auch die Vertreter von Edeka. Edeka verfolge grundsätzlich keinen Verdrängungswettbewerb sondern möchte „Lücken schließen“. Der Standort Pollanten sei so eine Lücke, da dort im engen Umfeld schon 3300 Anwohner versorgt werden können. Der Standort sei nicht auf Kundschaft aus Mühlhausen angewiesen.

Auch der Behauptung eines Gemeindemitarbeiters, „Aldi“ würde sich später auch noch in Pollanten ansiedeln, wurde vom Edeka-Vertreter durch die Präsentation des in der Stadt Berching beantragten Bebauungsplans widersprochen. Bei diesem Thema räumte auch Bürgermeister Hundsdorfer ein, dass er weder von Aldi, noch von Rewe oder DM konkrete Bau-Anfragen an die Gemeinde vorliegen habe.

Nach fast zwei Stunden rief Moderator Leonhard Köppel dazu auf, beim Ratsbegehren auf dem Stimmzettel mit Nein zu stimmen und das Bürgerbegehren mit Ja zu unterstützen. Nur ein Stopp der Planungen für das Einkaufszentrum im Gewerbegebiet Nord könne die Schließung des Edeka-Marktes im Ortszentrum verhindern.
07.11.23
Neumarkt: „Schließung droht“
Telefon Redaktion


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