„Vogelfreundliche“ Gärten
Diese Plakette gab es auch für 27 Gärten im Landkreis Neumarkt
Foto: Carola Bria
NEUMARKT. Ein wilder Rückzugsort für Amsel, Rotkehlchen und Co.: 27 Gärten im Landkreis Neumarkt wurden bisher als „vogelfreundlich“ ausgezeichnet.
Insgesamt sind es über 3000 Gärten in Bayern, die von Landesbund für Vogel- und Naturschutz und dem Bayerische Artenschutzzentrum im Landesamt für Umwelt eine entsprechende Plakette erhalten haben.
Ziel des gemeinsamen Projekts "Vogelfreundlicher Garten" ist es, ein Umdenken in Gang zu setzen und die Akzeptanz für mehr Wildnis vor der eigenen Haustür zu erhöhen. Wer für Vögel gärtnert, erhält die Plakette und inspiriert damit im Idealfall auch andere Gartenbesitzende zum naturnahen Vogelparadies, hieß es von den Naturschützern. Für heuer sind die Bewertungen abgeschlossen. Im nächsten Frühling ist die LBV-Gartenjury wieder in Bayerns Gärten unterwegs.
Der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer ist begeistert von dem ungebrochenen Interesse, das das Projekt auch im zweiten Jahr noch ausgelöst hat: "Das zeigt uns, dass immer mehr Menschen ein Bewusstsein dafür entwickeln, welchen wichtigen Beitrag sie mit der naturnahen Gestaltung des eigenen Gartens leisten können".
Die Gartenbesitzer zeigen eindrücklich, wie man schon mit kleinen, aber strukturreichen Gärten die Artenvielfalt unterstützen kann, sagte Ines Langensiepen, die Leiterin des Bayerischen Artenschutzzentrums im Landesamt für Umwelt. Nicht nur die Bepflanzung leiste einen großen Beitrag – wer beispielsweise offene Bodenstellen im Garten belasse schaffe Lebensraum für bodennistende Wildbienen wie die „Aschgraue Sandbiene“.
Im Rahmen des Projekts haben sich in der vergangenen Saison mehr als 500 Ehrenamtliche als Mitglied der LBV-Gartenjury engagiert. Bayernweit waren sie in Zweier-Teams im Einsatz und konnten über 1800 Plaketten an die stolzen Gartenbesitzer überreichen. Die weiteren rund 1200 angemeldeten Gärten sollen nach Möglichkeit im kommenden Jahr bewertet werden.
Im Landkreis Neumarkt wurden 27 Plaketten berreicht.
Besonders viele Plaketten konnte die LBV-Gartenjury in diesem Bewertungsjahr aber in den Regierungsbezirken Oberbayern (538 Auszeichnungen), Mittelfranken (397 Auszeichnungen), und Schwaben (287 Auszeichnungen) überreichen. Auch in den anderen Regierungsbezirken waren die Gartenjury-Mitglieder fleißig: Oberfranken (193 Auszeichnungen), Oberpfalz (182 Auszeichnungen), Unterfranken (159 Auszeichnungen) und Niederbayern (101 Auszeichnungen). Die Plaketten an den Gartenzäunen zeigen nun für alle sichtbar, welche Gärten besonders naturnah und vogelfreundlich gestaltet sind.
Wer Vögeln und Insekten auch in der anstehenden kalten Jahreszeit einen Lebensraum bieten will, sollte beispielsweise das Laub liegen lassen oder Gehölzabschnitte auf einem oder mehreren Totholzhaufen sammeln, anstatt sie zu entsorgen. Die alten Samenstände von Blühpflanzen bieten vielen Vögeln den ganzen Winter über wertevolle Nahrung und sollten deswegen bis zum Frühjahr stehen bleiben. Falls noch nicht geschehen, ist jetzt außerdem die Zeit, um Nistkästen zu reinigen. Wer nun heimische Gehölze oder Stauden pflanzt und Frühlingszwiebeln setzt, sorgt zudem bereits für ein artenreiches Frühjahr vor.
16.11.23
Neumarkt: „Vogelfreundliche“ Gärten