Nur mehr wenige Brutpaare


Der „Vogel des Jahres“ ist auch im Landkreis Neumarkt selten geworden
Foto: Alfred Riedl
NEUMARKT. Auch im Landkreis Neumarkt gibt es nur mehr wenige Brutpaare: der Kiebitz ist heuer zum „Vogel des Jahres“ gewählt worden.

In der Region leben noch einige wenige Exemplare der bedrohten Wiesenvögel im Albvorland zwischen Neumarkt und Freystadt, hieß es vom Neumarkter Landesbund für Vogelschutz.

Die Naturschützer bemühen sich gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde und aufgeschlossenen Landwirten, die letzten Brutpaare zu schützen.

Mit seinen metallisch glänzenden Federn und der markanten Federhaube stiehlt der Kiebitz 2024 allen anderen Vögeln die Show. Als Vogel des Jahres soll er ein Jahr lang Botschafter für Bayerns Natur sein. Zurück aus dem Süden in den Freistaat kehrt der auffällige Charakterkopf allerdings erst wieder im Frühling.

In der Zwischenzeit blickt der Landesbund für Vogel- und Naturschutz auf fünf spannende und kuriose Fakten rund um den Gaukler der Lüfte.

Familienorientiertes Teamwork

Moderne Arbeitsteilung bei der Kindererziehung? Kein Problem für Kiebitz-Eltern. Während einer der beiden Vögel auf dem Nest sitzt und liebevoll für den Nachwuchs sorgt, hält der Partner wachsam Ausschau und warnt vor nahender Gefahr. Lauert ein Feind hat der brütende Vogel so genug Zeit, das Nest unauffällig zu verlassen. Gemeinsam lenken sie dann die Aufmerksamkeit weg von ihrem kostbaren Gelege. Noch besser gelingt diese Feindabwehr in Gruppen. Kiebitze brüten deshalb auch gerne in Kolonien und bilden so ein schützendes Netzwerk, um sich gegenseitig und ihre Jungen zu verteidigen. In einer Art Kindergarten führen sie die Jungvögel sogar gemeinsam.


Ein Virtuose im Fußtrillern

Um Larven, Würmer und Schnecken aus dem Erdreich zu locken und anschließend zu verspeisen, wendet der Vogel des Jahres 2024 eine ausgeklügelte Methode an: Er verlagert sein Gewicht auf ein Standbein und erzeugt mit dem anderen Bein schnelle, vibrierende Klopfbewegungen, ohne den Fuß vom Boden zu lösen. Dieses sogenannte Fuß- oder Bodentrillern funktioniert am besten auf feuchten Böden.

Fit bis ins Rentenalter

Auch in Sachen Lebenserfahrung punktet der Kiebitz. Denn der Vogel des Jahres kann sehr alt werden. Eines der ältesten bekannten Exemplare wurde in Dänemark entdeckt und hatte stolze 24 Jahre auf der Federhaube. Zum Vergleich: Gartenvögel wie die Blaumeise oder das Rotkehlchen werden in freier Wildbahn nur etwa fünf Jahre alt. Bestimmen konnten Wissenschaftler das Alter des dänischen Seniors anhand des Rings, der ihm als junger Vogel zur Nachverfolgung angelegt worden war.

Die Qual der Wahl

Nur das Beste für den Nachwuchs: Auf einer geeigneten Fläche legt ein Männchen in der Regel mehrere Nestkuhlen an, von denen das Weibchen nur eine auswählt und zum fertigen Nest gestaltet. Die anderen Rohbauten werden nicht mehr genutzt, können den ausgebauten Nestern aber manchmal zum Verwechseln ähnlichsehen.

Viele Namen, ein Vogel

Feldpfau, Muttergottestaube, Riedschnepfe, Geißvogel oder Kiwitt: Der Kiebitz ist auch unter zahlreichen, volkstümlichen Namen bekannt. Der englische Name „Lapwing” geht einer Erklärung nach auf die charakteristischen Geräusche während seiner spektakulären Balzflüge zurück. Dabei dreht der Kiebitz Schleifen über seinem Revier und lässt sich in akrobatischen Flugmanövern gen Boden fallen. Dieses Verhalten brachte ihm auch den Spitznamen „Gaukler der Lüfte“ ein.

Der „Vogel des Jahres“ wird vom LBV und seinem bundesweiten Partner NABU seit 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt. Im Jahr 2024 trägt der Kiebitz den Titel. Nach 1996 ist er bereits zum zweiten Mal der Vogel des Jahres.
23.01.24
Neumarkt: Nur mehr wenige Brutpaare
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