Gegen Extremismus positioniert


Dekanats-Mitarbeiter trafen sich zum dritten Dekanatsforum
Foto: Christian Schrödl)
NEUMARKT. Beim Dekanatsforum der Dekanate Neumarkt und Habsberg wurde eine Resolution gegen Extremismus und Menschenverachtung verabschiedet (wir berichteten).

Die Dekanats-Mitarbeiter waren zum dritten Mal zusammengekommen um über die Zukunft der Kirche vor Ort ins Gespräch zu kommen. Es dürfe „kein Platz für Rassismus und Antisemitismus, für Ausgrenzung und Hetze sein“, heißt es in der Erklärung.

„Dass Sie sich auf den Weg machen und sich für unser Miteinander einsetzen, ist in diesen Tagen ein Hoffnungszeichen“, sagte die evangelische Dekanin Christiane Murner in ihrem Grußwort zu den rund 60 Vertretern aus den katholischen Pfarrverbänden, Einrichtungen und Organisationen. Die hauptberuflichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter trafen sich um sich besser kennenzulernen, Erfahrungen auszutauschen und die Vernetzung in der Region zu intensivieren.

„Es ist schön, dass wir in unserer ganzen Breite und Vielfalt zusammenkommen“, sagte der Habsberger Dekan Elmar Spöttle bei der Eröffnung. Alle könnten spüren, dass die bisherige Gestalt der Volkskirche derzeit zu bröckeln beginne. Es müssten daher „sichere Pfade verlassen und neue Wege beschritten werden“.


In der verabschiedeten Resolution hieß es, die Würde eines und einer jeden müsse geachtet und geschützt werden „unabhängig von der Herkunft, der Prägung, der Überzeugung oder dem Glauben“. Es gelte, dem Nächsten „auch in seinem Anders-Sein“ zu akzeptieren.

In der Untergruppenarbeit, dem Kernstück des Dekanatsforums, beschäftigten sich die kirchlichen Mitarbeiter mit der Frage, wie man den Wandel in Gesellschaft und Kirche wahrnehmen und mitgestalten könne. Das Spektrum reichte vom sozial-karitativen Engagement über eine wertschätzende Kommunikation, den Umgang mit Unmut und Hass bis hin zum planerischen Denken und Arbeiten in den Pfarrgemeinden. „Es tut uns gut, uns auf Augenhöhe einmal intensiver zu einem Thema zu unterhalten“, sagte Dekanatsreferent Christian Schrödl.

Beim abschließenden Austausch im Plenum hieß es, dass sich vor allem die Kommunikationskultur in der Kirche ändern müsse. Hilfreich sei dabei eine stärkere Achtsamkeit, den Abbau von starkem Machtgefälle, mehr Klarheit über die eigenen Ziele und die gewünschten Zielgruppen. Wenn derzeit alle Pastoralräume im Bistum Eichstätt ein „Pastoralkonzept“ verfassen müssen, sollte dabei auch „Luft, Kraft und Atem für Beziehung und Begegnung bleiben“, sagte der Deininger Gemeindereferent Stephan Götz. Die Pfarreien vor Ort bräuchten mehr Spielräume, um „mit Herz arbeiten“ zu können.

Vor allem die persönliche Begegnung sei für das kirchliche Leben unverzichtbar. Viel Applaus erhielt der Breitenbrunner Pfarrvikar Pater Ajimon Ponkurishu, der berichtete, wie er mit den Menschen in Kontakt sei: „Ich gehe zum Tischtennis, zum Volleyball, zu den Stockschützen, zum Tennis und zum Stammtisch, jeden Abend in der Woche.“ Dort lerne er die Menschen kennen und könne sie zu Gottesdiensten und anderen kirchlichen Angeboten einladen.

„Die Versammlung heute hat gutgetan“, sagte Stefan Wingen, Pfarrer der Neumarkter Hofkirche, „denn wir konnten uns gegenseitig ermutigen, auch wenn von außen oder von oben nicht immer so viel Motivation vorliegt“.
01.02.24
Neumarkt: Gegen Extremismus positioniert
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