Brummi-Piloten überprüft
Auch im Raum Neumarkt wurden beim Verkehrsaktionstag „Güterverkehr im Blick“ zahlreiche Lastwagen kontrolliert
Foto: Polizei
NEUMARKT. Noch vor dem am Freitag geplanten „BlitzMarathon“ (
alle Kontrollstellen hier) wurde am Mittwoch den Brummi-Piloten auf den Zahn gefühlt - auch im Landkreis Neumarkt.
Beim bundesweiten Verkehrsaktionstag „Güterverkehr im Blick“ stellten Neumarkter Polizisten bei mobilen Kontrollen und einer festen Kontrollstelle an der Autobahn-Auffahrt 16 Verstöße fest.
Gravierende Beanstandungen gab es im Raum Neumarkt nicht, sagte ein Sprecher der Neumarkter Polizei. Anderswo in der Oberpfalz gab es allerdings auch massive Verstöße: so wurde auf der Autobahn A3 weiter im Süden ein Sattelzug angehalten, der mit einer riesigen Ladung Gefahrgut - einer Säure - nach Kasachstan unterwegs war, jedoch nicht als Gefahrguttransport gekennzeichnet war. Zudem war der Fahrer nicht im Besitz eines erforderlichen ADR-Scheins, die Ladungssicherung war mangelhaft und es fehlten erforderliche Ausrüstungsgegenstände.
Lange Arbeitszeiten, Zeitdruck und viel Gewicht - dabei leidet im gewerblichen Güter- und Personenverkehr im Alltag regelmäßig die Verkehrssicherheit, hieß es von der Polizei. Im gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz wurden deshalb am Mittwoch von mehreren Dienststellen - darunter auch die Neuamrkter Polizei - Kontrollen im Bereich des gewerblichen Schwerverkehrs durchgeführt.
Die spezialisierten Schwerlastkontrollgruppen der Verkehrspolizeien, aber auch kundige Beamten anderer Inspektionen beachteten bei den Kontrollen vor allem den technischen Zustand der Transportfahrzeuge und des Sicherungsequipments, der durchgeführten Ladungssicherung und der zu beachtenden Lenk- und Ruhezeiten. Wegen der im gewerblichen Schwerverkehr üblichen sehr hohen Gesamtmassen ist bei der Beteiligung solcher Fahrzeuge an einem Unfall die Gefahr von schweren Unfallfolgen besonders hoch. Leider blieben in den letzten Jahren die Zahlen der durch Schwerverkehrsfahrzeuge verursachten Verkehrsunfälle auf gleichem Niveau. Mit Ausnahme des Corona-Jahres 2020 liegen sie seit 2014 in der Oberpfalz konstant zwischen 740 und 850 Unfälle pro Jahr.
Gleichzeitig freuten sich die Beamten aber auch über vorbildliche Lastwagenfahrer, verteilten Lob und wiesen auf die von den Fahrzeugen ausgehenden besonderen Gefahren hin. Beispielsweise bilde das Abbiegen im innerstädtischen Bereich eine typische Gefahrenstelle so dass der Spruch „Ein Blick rettet leben“ wörtlich zu nehmen sei. Ebenso ist „Mit Abstand unfallfrei“ nicht nur ein gut gemeinter Rat, sondern eine lebenswichtige Maßgabe, hieß es.
Bei den Kontrollen am Mittwoch überprüften die 125 eingesetzten Einsatzkräfte aus der Oberpfalz an 29 Kontrollstellen insgesamt 453 Lastwagen und 13 Omnibusse. Davon mussten 151 Fahrzeuge beanstandet werden und bei zehn Fahrern wurde die Weiterfahrt untersagt. In 25 Fällen wurden Verstöße gegen die Sozialvorschriften, wie zum Beispiel Überschreitung der Tageslenkzeit oder die Unterschreitung von Tages- und Wochenruhezeiten entdeckt. Zudem wurden sieben Beanstandungen gegen technische Vorschriften in Bezug auf Räder, Reifen, Lenkanlagen oder Bremsen und 14 Mal die Überschreitung der zulässigen Maße und Gewichte festgestellt.
Im Gefahrguttransport erfüllten zwölf Transporte nicht die gesetzlichen Vorgaben. Sie mussten teilweise länger währende Nachbesserungen durchführen, bevor sie weiterfahren durften. Außerdem wurden Geschwindigkeitsüberschreitungen und Ladungssicherungsverstöße beanstandet.
18.04.24
Neumarkt: Brummi-Piloten überprüft