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Mehr Geld für Bäcker-Azubis

NEUMARKT. Wer in den 46 Bäckereien oder in deren Filialen im Landkreis Neumarkt eine Ausbildung macht, hat jetzt deutlich mehr im Portemonnaie.

Darauf wies die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hin. Es gebe jetzt eine wesentlich höhere Ausbildungsvergütung: „Bäckerei-Azubis backen keine kleinen Brötchen mehr“.

Wer seine Ausbildung anfängt, geht mit mindestens 860 Euro im Monat nach Hause - das sind 180 Euro mehr als bislang. Im zweiten Ausbildungsjahr gibt es 190 Euro zusätzlich. Und im dritten bekommt der Bäckerei-Nachwuchs 1085 Euro – ein Plus von 200 Euro. Im Schnitt haben die Bäckerei-Azubis damit rund ein Viertel mehr auf dem Konto“, sagt die Gewerkschafts-Geschäftsführerin Regina Schleser.

Außerdem werde es bis zum Jahresende noch eine Inflationsausgleichsprämie von 50 Euro pro Monat geben. Die NGG rief alle Bäckerei-Azubis im Landkreis Neumarkt zu einem „Azubi-Konto-Check“ auf. „Wer das zusätzliche Geld noch nicht bekommt, sollte sich melden. Dazu gibt es auch noch ein Ticket-Geld von 29 Euro im Monat für den ÖPNV. Da kommt also einiges zusammen“, sagte Schleser.

Wichtig sei, dass der Tarifabschluss dazu für alle Betriebe gilt – „ohne Ausnahme“, hieß es. Für die „Azubi-Tarife“ gelte nämlich eine Allgemeinverbindlichkeit. Dafür habe sich die Gewerkschaft zusammen mit dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks beim Bundesarbeitsministerium eingesetzt.


Die Branche starte damit eine „Azubi-Offensive“. Das sei auch dringend notwendig, denn nur so hätten die Bäckereien im Landkreis überhaupt die Chance, Nachwuchs zu bekommen, sagte Schleser. In allen Bäckereien im Landkreis Neumarkt gebe es derzeit lediglich 41 Auszubildende - zehn Jahre zuvor waren es immerhin 75. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.

Die Azubi-Zahlen bei den Bäckereien im Kreis Neumarkt sind damit dramatisch eingebrochen – um rund 45 Prozent. Jetzt geht es darum, diesen Trend zu stoppen“, sagte die Gewerkschafts-Geschäftsführerin. Um die Arbeit in Bäckereien wirklich attraktiv zu machen, müsse auch der Lohn nach der Ausbildung stimmen: „Eine faire Bezahlung bedeutet, dass jede Bäckerei im Kreis Neumarkt den Tariflohn zahlt“. Schon jetzt versuchten viele Betriebe, fehlende Fachkräfte durch „Quereinsteiger“ zu ersetzen. Aber Backen sei ein Handwerk - und das müsse man lernen. Dazu müßten die Bäckereien aber auch eine gute Ausbildung bieten.

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ISSN 1614-2853 23. Jahrgang

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