„Vollkasko“ im Gebirge
NEUMARKT. Ein 36jähriger Mountainbiker aus Neumarkt folgte blind seinem Navi - und hielt damit stundenlang die Bergwacht in Schliersee auf Trab.
Der Mann war nach einem Bericht des „Münchner Merkurs“ am Dienstag mit seinem 8000 Euro teurem Elektro-Mountainbike in steilem Gelände in der Nähe des „Rotkopfs“ im bayerischen Mangfallgebirge unterwegs und verließ sich dabei offenbar vollständig auf sein am Lenker montiertes Navigationsgerät.
Dann ging es bergab nicht mehr weiter und für die Bergaufstrecke war offenbar das Elektro-Fahrrad zu schwer. Deshalb wählte der Mann den Notruf und setzte eine dreistündige Rettungsaktion der Bergwacht in Gang.
Der Merkur zitiert einen Sprecher der Schlierseer Bergwacht: der Mountainbiker sei auf einer „völlig absurden“ Route und zuletzt auf einem nur 20 Zentimeter breiten Höhenweg unterwegs gewesen. Dabei sei die Strecke mit dem Rad „nicht mal schiebbar“. Der Neumarkter hätte an mehreren Stellen 200 bis 300 Meter tief abstürzen können.
Vier Bergretter der Bergwacht machten sich auf die Suche nach dem Mann, konnten ihn aber anfangs nicht finden. Erst durch eine Trillerpfeiffe, die der Radler dabei hatte, konnte schließlich Kontakt aufgenommen werden.
Ein erster Helfer am Einsatzort konnte dann zusammen mit dem Radler das schwere E-Mountainbike zurück auf den Steig und von dort über die Stümpflingbahn ins Tal bringen.
Kopfschütteln löste laut „Merkur“ bei den Bergrettern Äußerungen des Neumarkters aus, der sich offenbar an der zu erwartenden Rechnung für die Rettung in vermutlich vierstelliger Höhe nicht weiter störte. Er und sein Mountainbike seien „gut versichert“, soll er den verblüfften Rettern gesagt haben.
11.07.24
Neumarkt: „Vollkasko“ im Gebirge